Wann ist Schleim im Stuhl gefährlich und muss behandelt werden? – Schleim im Stuhl tritt oft nur vorübergehend auf und kann beispielsweise mit einer Umstellung der Ernährungsweise verhindert werden. Zunehmend liegen ihm Allergien auf bestimmte Nahrungsmittel zu Grunde.
Bei dringendem Verdacht auf eine Infektions- oder Darmerkrankung sollte jedoch ein Arzt konsultiert werden. Dies trifft vor allem zu, wenn dem Schleim im Stuhl, Blut beigemengt ist. Auch Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall und Krämpfe über mehrere Tage geben Anlass zur Sorge in Verbindung mit Schleim im Stuhl.
Schleim im Stuhl: Wie er entsteht und sich zusammensetzt
Der Körper des Menschen produziert an vielen Stellen und auf unterschiedliche Weise Schleim (Mukus). Er ist ein meist zähflüssiges Sekret, das von Schleimdrüsen abgesondert wird. Die Schleimproduktion erfolgt beispielsweise in den Atemwegen und im Magen-Darm-Kanal. Je nach seiner Funktion ist er verschiedenartig zusammengesetzt.
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Schleim kann empfindliche Gewebestrukturen mit einer Schutzschicht umgeben, innere Organe vor dem Austrocknen bewahren und Bakterien beziehungsweise Viren unschädlich machen. In seiner natürlichen Form ist Schleim dick, farblos und klar. Er enthält gewöhnlich Muzine, mit verschiedenen Zuckerarten verbundene Eiweiße. Diese binden Feuchtigkeit, so dass der Schleim mehr oder weniger flüssig ist.
Schon eine fettige Mahlzeit kann zu schleimigen Stuhl führen
Schleimdrüsen sind geballt im Magen-Darm-Trakt ansässig. Dort sind sie für die Zersetzung des Nahrungsbreis zuständig. Der ausgesandte Schleim hält außerdem die Darmwände gleitfähig, damit das Verdauungsgut bis zur Afteröffnung transportiert werden kann.
Im Normalfall ist dafür so wenig Schleim notwendig, dass er im Stuhlgang gar nicht auffällt. Sobald aber der Schleim im Stuhl sichtbar wird, hat sich der Stoffwechsel deutlich verändert.
Eine sehr fetthaltige Mahlzeit reicht bereits aus, dass Schleim im Stuhl auffällt. Gleiches trifft auf kohlenhydratreiche Ernährung mit Brot, Nudeln und Reis zu. Ändert die sich wieder, verschwindet auch gleich der überflüssige Schleim im Stuhl.
Schleim im Stuhl: Wenn eine Laktoseintoleranz dahinter steckt
Zeigt sich der Schleim im Stuhl jedoch über mehrere Tage, liegt das sehr häufig an allergischen Reaktionen auf einzelne Stoffe in Nahrungsmitteln. Diese sogenannten Nahrungsmittelunverträglichkeiten haben während der vergangenen Jahre stark zugenommen. So fehlt es beispielswiese Menschen mit einer Laktoseintoleranz an dem Enzym Laktase im Darm.
Sie können deshalb Milchzucker (Laktose), welcher mit der Nahrung aufgenommen wurde, nicht richtig verarbeiten. Erst im Dickdarm wird die Laktose von Bakterien der Darmflora zersetzt, was häufig zu Blähungen, Durchfall, Krämpfen und Übelkeit führt. Zusätzlich antwortet der Darm darauf möglicherweise noch mit vermehrter Schleimproduktion, die sich im Stuhl niederschlägt.
Schleim im Stuhl: Auch an der Zöliakie kann es liegen
Ursache auffälliger Schleimbildung kann auch die Zöliakie sein, eine Überreaktion auf Gluten. Dieses Nahrungseiweiß beschwört bei allergischen Personen eine Immunreaktion sowie nachfolgend die Entzündung der Darmschleimhaut herauf.
Unter Umständen gerät in der Folge auch hier die Schleimproduktion außer Kontrolle. Der relativ selten auftretenden Zöliakie sehr ähnlich ist die sogenannte Weizensensitivität. Nur kommt sie wesentlich häufiger vor. Schleim im Stuhl ist darüber hinaus auch mögliche Folge von Lebensmittelvergiftungen, zum Beispiel durch verdorbene Meeresfrüchte.
Infektionskrankheiten erfordern ärztliches Eingreifen
Verschiedene Infektionskrankheiten kommen ebenfalls als Auslöser vermehrter, vorwiegend wässriger Schleimbildung in Frage. Zu ihnen zählt die Gastroenteritis, eine meist von Viren verursachte Entzündung im Magen-Darm-Trakt. Sie führt zu Schwächezuständen sowie Durchfall und Übelkeit. Erkrankte sollten besonders auf reichliches Trinken achten. Gefährlicher ist die Salmonellose, eine von Bakterien ausgelöste Form der Gastroenteritis. Bei heftigem Verlauf kann sie schnell um sich greifen und lebensbedrohlich werden.
Schädigungen der Darmauskleidung mit darauffolgender übersteuerter Schleimproduktion sind oftmals auch den Entzündungskrankheiten Morbus Crohn und Colitis ulcerosa zuzuschreiben. Sie nehmen ihren Ausgang in Immundefekten. Neben dem üblichen Schleim im Stuhl kann insbesondere Colitis ulcerosa noch zu zusätzlichen Blutbeimengungen führen. Diese wiederum deuten unter Umständen auf den noch viel gefährlicheren Darmkrebs hin. Deshalb ist in solchen Fällen dringend eine Darmspiegelung angeraten, um Aufschluss über die wahren Ursachen der Blutungen zu bekommen.
Tests auf Blut im Stuhl zur Eigendiagnose
Nachfolgend finden Sie 3 Tests:
- Florastatus Stuhltest
- Darmpolypen und Darmkrebsvorsorge
- Haemocult Test auf nicht sichtbare Stuhlblutbeimischungen
Schleim im Stuhl: Krankheiten auch bei Schwarzfärbung zu vermuten
Blut im Stuhl kann auch durch Hämorrhoiden, eine Analfissur, Marisken und Analfisteln entstehen, die jedoch nicht ursächlich mit Schleimbildung verbunden sind. Eine Schwarzfärbung des Stuhls wiederum liegt oft am Verzehr bestimmter Nahrungsmittel wie etwa von dunklen Beeren, Kirschen oder Rotkohl.
Auch größere Mengen Fleisch und Rotwein sowie Medikamente können zu schwarzem Stuhlgang führen. Wenn er aber tiefschwarz und glänzend ist sowie übel riecht, muss eine Erkrankung dahinter vermutet werden, die mit Blutungen einhergeht.
Hier kommen Entzündungen im Magen-Darm-Trakt, Magengeschwüre oder sogar Tumore in Frage, die dringende ärztliche Untersuchungen erfordern.
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