Bei der sogenannten Steißbeinfistel handelt es sich um chronische Entzündungen im Bereich der Gesäßfalte. Warum diese entstehen, kann unterschiedliche Gründe haben, wie zum Beispiel eingewachsene Haare, eine Fehlbildung, die von Geburt an besteht, oder ein nicht richtig ausgeheilter Bluterguss.
Männer leiden deutlich öfter an Steißbeinfisteln als Frauen (ungefähr doppelt so häufig). Da diese sehr schmerzhaft sein können, sollten sie passend therapiert werden.
Wie entsteht eine Steißbeinfistel?
Steißbeinfisteln können häufig mit Hämorrhoiden, Analfisteln, Marisken oder mit Feigwarzen verwechselt werden. Allerdings befinden sie sich, wie der Name schon erahnen lässt, etwas weiter am Steißbein und damit weiter oben.
Sie entstehen in den meisten Fällen durch nach innen gewachsene Haare und können sehr schmerzhaft sein. Während dieses Vorgangs werden auch kleine verhornte Hautstückchen in die Haut gezogen. Und dadurch entstehen sogenannte Granulome (winzige Knötchen), die sich entzünden können. Es bildet sich Eiter und die Fistelgänge, die zum Steißbein und zur Hautoberfläche führen, verzweigen sich.
Woran kann eine Steißbeinfistel erkannt werden?
Am Anfang macht sich eine Fistel durch sehr kleine Punkte auf der Haut bemerkbar. Aus diesen können kleine Pickel mit einem weißen Kopf entstehen, die mit Eiter gefüllt sind. Ist die Steißbeinfistel komplett entwickelt, verursacht sie oft starke Schmerzen beim Gehen, Sitzen und auch beim Liegen (vor allem auf dem Rücken).
Zudem treten bei einem chronischen Verlauf auch regelmäßig Blut und einige andere Flüssigkeiten aus und es kommt zu einem schleimigen Stuhlgang. Dadurch lassen die Schmerzen oft nach, dafür entsteht aber ein sehr unangenehmer Juckreiz.
Folgende Faktoren können dafür sorgen, dass Steißbeinfisteln entstehen:
- starker Haarwuchs
- regelmäßiges und langes Sitzen
- in zu enger Unterwäsche schwitzen
- Übergewicht
- mangelhafte Hygiene
- schwaches Immunsystem
Wie wird eine Steißbeinfistel behandelt?
Häufig wird ein operativer Eingriff unter Vollnarkose vorgenommen, um die Beschwerden zu lindern. Hierbei wird das Fistelgewebe an- oder komplett herausgeschnitten. In der Regel wird die Wunde nicht verschlossen, sondern bewusst offen gelassen, damit der Eiter und weitere überschüssige Flüssigkeiten austreten können.
Bei dem Eingriff werden unter anderem auch entzündete Haarnester, die als die Ursache der Fistel angesehen werden, entfernt. Der Nachteil dieser Methode ist allerdings, dass die Heilung deutlich länger dauert und sich teilweise auch ungünstige Narben bilden. Nach dem Eingriff sollten die Schmerzen deutlich nachlassen. Allerdings müssen sich viele Patienten einer zweiten Operation unterziehen, da die Beschwerden erneut auftreten können.
Um das zu verhindern, sollten sie auf eine gute Hygiene achten und möglichst auf Alkohol und Nikotin verzichten. Zudem sollten sie wachsende Haare im Bereich der Wunde entfernen, um die Heilung zu beschleunigen und wieder auftretende Beschwerden zu verhindern. Entsteht die Steißbeinfistel dennoch erneut und es kommt wieder zu Blutbeimengungen im Stuhl, kommen diverse andere Operations- und Behandlungsmethoden zum Einsatz, wie zum Beispiel das sogenannte Pit-Picking.
Hierbei werden unter einer lokalen Betäubung die sehr kleinen Fistelgänge, die sogenannten Pits, möglichst knapp herausgeschnitten. Dadurch entsteht nur eine sehr kleine Wunde, die schnell heilt. Alternativ werden die Fistelgänge mit einem speziellen Laser ausgebrannt oder ausgeschält. Allerdings bleibt die Verhärtung bei dieser Methode weiterhin bestehen und ist daher auch weiterhin für den Patienten spürbar.
Vorbeugung einer Steißbeinfistel
Wenn eine Steißbeinfistel schon einmal entfernt wurde, sollte der Patient, insbesondere wenn er einen starken Haarwuchs hat, eine dauerhafte Haarentfernung im Bereich des Steißbeins durchführen lassen.
So lässt sich die Gefahr verringern, dass erneut eine schmerzhafte und unangenehme Steißbeinfistel entsteht. Zudem sollte der Patient seinen Intim- und Dammbereich regelmäßig waschen und keine besonders enge Unterwäsche tragen. Neigt er zu starkem Schwitzen, sollte der Slip oder die Boxershorts regelmäßig gewechselt werden.
Fazit zur Steißbeinfistel
Steißbeinfisteln können aus unterschiedlichen Gründen entstehen. Häufig sind hierfür aber Haare verantwortlich, die nach innen gewachsen sind. Ist die Steißbeinfistel komplett entwickelt, kann sie beim Gehen, Sitzen und beim Liegen (auf dem Rücken) sehr starke Schmerzen verursachen. Aus diesem Grund wird sie nicht selten mit einer Hämorrhoide verwechselt. Denn die Beschwerden sind sehr ähnlich, allerdings befindet sich die Steißbeinfistel nicht direkt im Anus.
Zudem können Betroffene deutlich einfacher Hämorrhoiden selber entfernen, zum Beispiel mit Zäpfchen oder Salben, während die Fistel zumeist operativ entfernt werden muss.
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