Für die artgerechte Haltung ist der Auslauf für Hühner sehr wichtig. Sobald die Hühner an die frische Luft kommen, sind sie indirekt anderen Tieren ausgesetzt. Diese verlieren hier und da ein paar Parasiten, schon finden diese zu den Hühnern. Im Vergleich zu einigen anderen Geflügelarten sind Hühner bei Lästlingen sehr gefragt. Neben der Hygiene im Hühnerstall ist deswegen das Staubbad für Hühner sehr wichtig. Mit diesem machen die Hennen es den Parasiten unbequem, damit sie sich nicht zu sehr vermehren können.
Hühner sitzen im Staubbad, werfen den Staub über sich und plustern sich währenddessen auf. Sie spreizen die Federn ab, damit der Staub bis auf die Hühnerhaut rieselt. Nun schütteln sie sich, damit der Staub wieder herausfliegt. Mit diesem schleudern sie einige der Parasiten heraus. Es handelt sich häufig um Milben oder Flöhe, die so klein sind, dass sie im Staubbad nicht laufen können. Solange sie auf kein anderes Huhn klettern können, werden sie eingehen.
Im Staub sind winzige Körner, die sich zwischen die Gelenke der Parasiten heften und diese sogar noch an der Fortbewegung hindern. Das stört damit auch die Parasiten, die sich nicht aus dem Gefieder herausschütteln lassen.
Das Staubbad für Hühner anlegen
Wer einen gut strukturierten Auslauf für Hühner hat, findet in diesem ein paar Büsche, Nadelgehölze oder Vorsprünge, unter denen es trocken bleibt. Die Hühner suchen sich geeignete Stellen im trockenen Sand und sitzen mal hier, mal da. Deswegen ist häufig auch vom Sandbad für Hühner die Rede, wobei feiner Sand allein nicht immer angenommen wird. Dieser ist noch zu grob, um bis auf die Hühnerhaut herunterzurieseln.
Dort, wo es sich anbietet, kann das selbst angelegte Hühnerstaubbad provisorisch überdacht werden, damit es auch bei Regen trocken bleibt. Wichtig ist, dass das Regenwasser nicht in diese Stelle fließt, weswegen diese erhöht liegen soll. In Bezug auf die Witterung sollte ohnehin einiges bedacht werden, beispielsweise wie man den Hühnerstall winterfest machen kann.
Ein perfekter Staub für das Staubbad ist saubere Holzasche von unbehandelten Materialien. Die Asche aus dem Grill wäre also nicht geeignet. Saubere Holzasche vom Gartenfeuer oder aus dem Kamin hingegen schon. Wer diese im Zinkeimer mit Deckel einlagert, kann immer wieder etwas Holzasche in das Staubbad der Hühner geben.
Wer bereits eine Sandmuschel mit feinem Spielsand aufgestellt hat, kann die Holzasche mit hineingeben. Besser wäre jedoch der feine Sand von den Stellen, an dem die Hühner bereits staubbaden oder es machen würden. Wer ein paar Nadelgehölze hat, findet unter diesen geeigneten Pulversand.
Alle zwei Wochen gibt es wieder etwas Holzasche in das Staubbad, damit dieses effektiv bleibt. Außerdem kann es jeden Monat etwas Kieselgur geben. Dieses kristalline Pulver aus fossilen Kieselalgen ist vielen Hühnerhaltern gut bekannt. Nach einer gründlichen Reinigung des Hühnerstalls kommt dieses in die Ritzen, in denen sich Milben verstecken können. Nun setzen sich die winzig kleinen scharfkantigen kristallinen Staubteile in den Gelenken der Parasiten fest. Sie schneiden diese auf und trocken sie aus.
Einige Hühnerhalter geben bis zu 10 % davon in das Staubbad, davon ist dringend abzuraten. Kieselgur würde die empfindliche Haut der Hühner austrocknen und reizen. Besser wäre es, jeden Monat nur 0,25 % Kieselgur und frische Holzasche hinzuzugeben. Sobald die Hühner ihre Milben ausschütteln, werden diese im Staubbad erst recht nicht mehr alt.
Eine Alternative zum Kieselgur wäre das Gesteinsmehl Bentonit. Dieses reizt weder die Haut, noch die Atemwege und kann deswegen mit einem größeren Anteil gegeben werden. Damit wäre Bentonit zugleich eine Alternative für alle, die keine saubere Holzasche haben. Nur, dass zu viel davon den Boden langfristig verändert. In Außenbereichen wäre deswegen Holzasche besser, die zugleich ein Dünger ist.
Staubbad im Hühnerstall
Viele Hühnerställe sind so klein, dass sie kaum noch Platz für ein Staubbad haben. Wenn sich dieses noch integrieren lässt, wäre es jedoch eine Möglichkeit, um die Hühnermilben im ganzen Hühnerstall effektiv zu bekämpfen. Es gibt im Handel Staubmischungen für Hühnerställe. Die Hühner verwirbeln den Staub, der sich im ganzen Hühnerstall absetzt. Diese kleine Staubschicht macht es den Parasiten richtig schwer.
Solch ein Staubbad aus dem Handel kann pulverfeinen Bentonit enthalten. Dieser bindet neben Flüssigkeiten auch Ammoniak, wodurch die Raumluft besser wird. Wenn sich kleine Bentonit-Partikel an den Milben und Hühnerflöhen absetzen, werden sie diese lähmen, austrocknen und damit abtöten.
Außerdem ist Bentonit ein Bodenverbesserer, der im Hühnermist kaum stören wird. Gerade auf leichten Böden macht sich Bentonit nach einigen Jahren sehr positiv bemerkbar. Wegen dieser guten Eigenschaften wird Bentonit in der Tierhaltung bereits als Unterstreu unter der eigentlichen Einstreu verwendet.
Hygiene im Staubbad
Wichtig bleibt, auf Verunreinigungen zu achten. Gerade im Innenbereich landet Kot im Staubbad, welches dann zu reinigen wäre. Es wäre eventuell eine andere oder leicht erhöhte Stelle im mobilen Hühnerstall zu probieren. Auch im Außenbereich soll das Staubbad nicht zu sehr verdrecken. Im Ernstfall wäre selbst hier der sandige Staub gegen frischen zu tauschen. Genau deswegen eignen sich für ein paar Hühnerrassen kleine Spielmuscheln sehr gut.
Brütende Hennen schützen
Viele Hühnerhalter hatten bereits das Problem, dass ihre brütenden Hennen nicht 21 Tage durchgehalten haben oder ein Teil ihrer Küken schnell gestorben ist. Das kann daran liegen, dass den kleinen Blutsaugern die Henne nicht fortläuft und sie sich im Nest zahlreich niederlassen.
Kieselgur reizt die empfindliche Hühnerhaut. Dennoch kann von diesem nach einer Grundreinigung des Nests etwas hinein gepulvert werden. Geeigneter wäre eine dünne Schicht Bentonit und darauf das Nistmaterial. Bentonit kann von den Seiten noch gegeben werden, wenn die Glucke bereits Eier im Gelege hat. Wer weiß vorher schon, wo sich das Huhn ein Nest anlegt?
Neben diesen Maßnahmen wäre ein Staubbad im direkten Umfeld der brütenden Henne eine geeignete Maßnahme, damit diese sich selber helfen kann.
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