Glutaminsäure zählt von den 20 Aminosäuren, die unser Körper verwenden kann, zu jenen elf, die als nicht essentielle Aminosäuren bezeichnet werden.
Welche Rolle spielt sie im Körper?
Glutaminsäure ist in erster Linie ein wichtiger Baustein von Eiweiß, das der Körper für die so genannte Proteinsynthese benötigt. Im Zuge dieses Verfahrens wird – einfach ausgedrückt – der genetische Code jedes Lebewesens entschlüsselt und in den Zellen umgesetzt. Vor allem im Immunsystem und in den Verdauungsorganen wird viel Glutaminsäure benötigt, da sich diese Zellen besonders schnell regenerieren und erneuern müssen.
Im Stoffwechsel des Körpers spielt sie ebenfalls eine große Rolle, unter anderem bei der Verteilung von Stickstoff im Körper oder bei der Neutralisierung des Giftstoffes Ammoniak, der bei der Verarbeitung von Eiweiß entsteht. Außerdem spielt Glutaminsäure im Muskelaufbau eine zentrale Rolle, ist Bestandteil des Radikalfängers Glutathion, regt die Ausschüttung von Insulin an und bildet Glukose, die bei Ausdauer- und Spitzensportlern für die Energiegewinnung notwendig ist. Da die Aminosäure als Botenstoff im Gehirn auch den Appetit anregt und daher bei übermäßigem Konsum zu Übergewicht führen kann, ist ihr Salz „Glutamat“, das in der Lebensmittelindustrie zum Einsatz kommt, als Dickmacher verschrien.
Lebensmitteln mit Glutaminsäure
Als Protein-Bestandteil ist sie in allen Lebensmitteln zu finden, die viel Eiweiß enthalten. Zu den besten Lieferanten zählen Rindfleisch, Hühnerbrust, Lachs, Eier, Soja, Walnüsse oder ungeschälter Reis. Aus den Salzen der Glutaminsäure werden außerdem die Glutamate gewonnen, die in vielen Restaurants und bei der Herstellung von Fertiggerichten als Geschmacksverstärker zum Einsatz kommen.
Glutaminsäure Mangelerscheinungen
Glutaminsäure wirkt als Zündstoff unserer Zellen. Ist dieser zu wenig vorhanden, funktioniert die Energiegewinnung nicht mehr richtig, was sich unter physischer oder psychischer Belastung (Sport oder Stress) besonderes bemerkbar macht. Der menschliche Organismus reagiert dann mit Müdigkeit, innerer Unruhe, Konzentrationsstörungen, Lernschwächen, Schlaflosigkeit und im schlimmsten Fall zu einer zunehmenden Vergiftung des Körpers, da Schadstoffe nicht mehr rechtzeitig abgebaut werden und in den Blutkreislauf gelangen können. Ein Mangel tritt aufgrund der vielfältigen Quellen, die unsere Nahrung bereithalten, äußerst selten auf.
Glutaminsäure als Supplement
Glutaminsäure ist ein weißer, fester Stoff, der im Online-Handel als Nahrungsergänzungsmittel sowohl in Kapsel- als auch in Pulverform erhältlich ist. In ihrer reinen Form stellen sie zum Beispiel die 500mg Glutaminsäure-Kapseln von Warnke.
Beide Produkte sind im Internet erhältlich. Zusätzlich zu diesen reinen Supplementen ist sie auch Bestandteil vieler Proteinshakes, die den Muskelaufbau unterstützen und beschleunigen. Da Glutaminsäure die Wassereinlagerung in den Muskelzellen steuert, kann eine erhöhte Zufuhr in Verbindung mit Krafttraining zu einer Vergrößerung des Zellvolumens führen, was wiederum die Proteinbildung und damit das Muskelwachstum ankurbelt.
Je länger und stärker die körperliche Belastung ist, desto mehr von dieser Aminosäure braucht der Körper. Die Wirkung von Glutaminsäure in Bezug auf Muskelwachstum ist jedoch umstritten. Fakt ist dagegen, dass sie einen positiven Effekt auf das Immunsystem hat, wodurch sich der Körper nach einem anstrengenden Training rascher wieder erholt, wodurch die allgemeine Fitness gesteigert werden kann. Viele Sportler kombinieren die Einnahme von Glutaminsäure mit der Aufnahme von BCAA. Die so genannten „Branch Chain Amino Acids“ sind die verzweigt-kettigen Aminosäuren Leucin, Isoleucin und Valin. Diese können vom Körper nicht selbst hergestellt werden und müssen entweder über eiweißhaltige Nahrung oder über Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden.
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