Ein Analabszess und eine Analfistel umschreiben im Grunde das gleiche Krankheitsbild. Während eine Analfistel den chronischen Krankheitsverlauf, mit immer wiederkehrenden Schmerzen und Sekretabsonderungen beschreibt, handelt es sich beim Analabszess um eine akute Entzündung, die meist einen sofortigen operativen Eingriff nach sich zieht.
Der Analabszess ist die Folge einer eitrigen Entzündung, welche im Bereich des Afters auftritt. In beinahe der Hälfte aller Krankheitsfälle entwickelt sich aus einem Analabszess eine Analfistel. Von der Erkrankung sind meist Männer in mittleren Jahren betroffen. Die Symptomatik, die ein Analabszess hervorruft, ist in etwa mit den durch Hämorrhoiden hervorgerufenen Beschwerden vergleichbar.
Welche Formen von Analfisteln gibt es?
Analfisteln werden als röhrenartige Verbindung zwischen dem Afterkanal und dem äußeren Afterbereiches definiert. Die Einteilung der Analfisteln in verschieden Typen ist abhängig davon, wie die Fistelgänge in Richtung des Schließmuskels verlaufen.
Die Typen im Einzelnen:
- Typ 1 – intersphinktäre Analfisteln (Verlauf der Gänge zwischen innerem und äußerem Schließmuskel)
- Typ 2 – transsphinktäre Analfisteln (Gänge durchbohren beide Schließmuskeln)
- Typ 3 – suprasphinktäre Analfisteln (Verlauf der Gänge zwischen Beckenbodenmuskeln und Schließmuskel)
- Typ 4 – extrasphinktäre Analfisteln (Verlauf der Gänge außerhalb des Schließmuskels)
- Typ 5 – submucöse Analfisteln (Verlauf der Gänge unmittelbar unter der Schleimhaut, ohne Beteiligung des Schließmuskels
Tipp: Die Häufigkeit des Auftretens der einzelnen Analfistel-Typen nimmt mit ansteigender Typzahl ab.
Welche Ursachen hat ein Analabszess?
Meist sind Bakterien ursächlich für das Auftreten eines Analabszess. Diese dringen über Verletzungen in der Haut in den Körper vor und es kommt zu einer Entzündung. Hauptsächlich sind Streptokokken oder Staphylokokken als Ursachen einer Analfistel zu nennen.
Sind die Bakterien in den Körper gelangt, beginnt dort die Bekämpfung durch weiße Blutkörperchen. Häufig kommt es dabei zur Bildung von Eiter. Dieses wird vom Körper mit einer Kapsel aus Bindegewebe verschlossen, welche die Ausbreitung des Eiters verhindern soll.
Beim Analabszess ist häufig auch eine Schleimhautreizung die Ursache. Wer häufig auf die Toilette geht oder zu hartes Toilettenpapier benutzt, kann davon betroffen sein.
Wie entsteht ein Analabszess?
Die Erkrankung nimmt in den „Duftdrüsen“ ihren Anfang. Diese Drüsen sind zwischen dem äußeren und inneren Bereich des Schließmuskels gelegen und verlaufen in den Analkanal.
Kommt es zu einer Entzündung dieser Drüsen, schwillt das Gewebe an und verstopft den Analkanal. Es bildet sich ein eitriger Analabszess, der sich entweder nach außen hin entleert oder durch einen operativen Eingriff geöffnet werden muss.
Welche Symptome treten beim Analabszess auf?
Die Symptome sind in etwa mit Hämorrhoiden vergleichbar. Analabszess Anzeichen können Juckreiz, Brennen oder ein Fremdkörpergefühl sein. Ähnlich wie bei Hämorrhoiden werden Sie Blut im Stuhl erkennen können.
Dabei handelt es sich um helles Blut, welches sich am Toilettenpapier abzeichnet. Ein erstes Analabszess Anzeichen ist das Ertasten einer pickelartigen Wucherung an der Analregion.
Diese kann hin und wieder schmerzen oder jucken. Gibt es keine Verhärtung oder Wucherung an der schmerzenden Region, aber dennoch helle Blutungen und Schmerzen, kann eine Analfissur (Riss in der Afterhaut), eine mögliche Ursache sein.
Ebenso kommt es zu Sekretabsonderungen. Die Haut um den Entzündungsherd ist gerötet und gereizt. Da der Körper nun beginnt, gegen diesen Entzündungsherd anzukämpfen, kann auch Fieber auftreten.
Die Behandlung von Analabszessen
Um die Diagnose stellen zu können, muss der Arzt die Analregion des Patienten untersuchen und abtasten. Sind die Fisteln nach außen hin geöffnet, kann die Diagnose bereits beim in Augenschein nehmen der Analregion gestellt werden.
Bei nach innen geöffneten Abszessen ist es notwendig, den Enddarm abzutasten. Mittels Kernspin lassen sich die Fistelgänge gut darstellen. Alternativ wird dem Patienten unter Narkose eine Sonde eingeführt.
Damit sich die Entzündung nicht ausbreitet, wird ein Analabszess meist operativ entfernt. Der Eingriff findet unter Vollnarkose statt. Der Analabszess wird mit Hilfe eines Skalpells gespalten.
Liegen die Fistelgänge tiefer, müssen diese herausgeschält werden. Liegen chronische Darmerkrankungen vor, kann eine Operation oftmals nicht durchgeführt werden. In diesem Fall wird Antibiotika verabreicht, um den Patienten die Schmerzen zu nehmen und die Lebensqualität zu erhalten.
Die Behandlung von Hämorrhoiden ist dagegen durch den Auftrag von Salben möglich. Dabei kann Zinksalbe ebenso eingesetzt werden, wie Produkte auf pflanzlicher Basis.
Hämorrhoiden vorbeugen – aber wie?
Hämorrhoiden entstehen häufig durch zu wenig Bewegung oder durch Übergewicht. Wer Hämorrhoiden vorbeugen möchte, sollte für regelmäßige Bewegung sorgen. Wer seinen Körper in Bewegung hält, kurbelt auch die Verdauungsarbeit an und wirkt Verstopfungen entgegen.
Hygiene spielt im Intimbereich eine besondere Rolle. Für die regelmäßige Pflege ist auch eine Analdusche sinnvoll. Letztlich sind auch überschüssige Pfunde als Auslöser von Hämorrhoiden nicht auszuschließen. Der Beckenbereich von Übergewichtigen wird zusätzlich belastet. Die Blutzirkulation im Enddarm wird behindert. Hier können auch die Ursachen einer Analfistel zu suchen sein.
Zurück zur Startseite