Histidin spielt als Aminosäure eine zentrale Rolle bei vielen Stoffwechselvorgängen.
Was ist Histidin?
Als eine der ca. 20 proteinogenen Alpha-Aminosäuren ist Histidin maßgeblich am Aufbau der Proteine beteiligt. Der Körper kann diese Aminosäure zwar in geringem Maße selber herstellen, aber bei erhöhter Belastung und in der Wachstumsphase muss sie von außen über die Nahrung zugeführt werden. Daher wird sie auch zu den bedingt essentiellen Aminosäuren gezählt, im Gegensatz zu den klassischen essenziellen Aminosäuren, wie beispielsweise Valin, Leucin oder Isoleucin (die BCAA), die überhaupt nicht vom Körper synthetisiert werden können.
Welche Funktionen besitzt Histidin im Körper?
Aufgrund seiner besonderen molekularen Struktur die Aminosäure Metalle, wie Eisen oder Zink, binden und für den Organismus nutzbar machen. Als Eisen-Binder ist es der wichtigste funktionelle Bestandteil des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin und des Muskelfarbstoffes Myoglobin. Auch als Ligand von Metall-Ionen in der Atmungskette spielt es eine herausragende Rolle. Außerdem wirkt es entzündungshemmend und antioxidativ. So fängt es bei entzündlichen und allergischen Prozessen freie Radikale ab und schützt dadurch das Immunsystem.
Des Weiteren stärkt es das Immunsystem durch die Unterstützung der weißen Blutkörperchen. Eine wichtige Funktion von Histidin ist die Steuerung des Wachstums und der körperlichen Reparaturmechanismen. Bei einem Mangel kommt es zu Wachstumsstörungen und entzündlichen Veränderungen der Haut. Die Wundheilung nach Operationen würde verzögert. Durch seine Metallbindungsfähigkeit kann es auch giftige Schwermetalle aus dem Körper entfernen. Im Zusammenhang mit Zink werden seine positiven Wirkungen noch verstärkt. So bildet es mit Zink einen Histidin-Zink-Komplex. Erst in Form dieser Verbindung wird das lebenswichtige Zink bioverfügbar. Zink stärkt das Immunsystem und dient als Vermittler bei Stoffwechselprozessen in der Muskulatur.
Die Bedeutung im Kraftsport
Große Bedeutung besitzt Histidin auch beim Muskelaufbau. So zeigen Studien, dass es durch einen positiven Effekt auf die Stickstoffmonoxidbildung das Wachstum von Kapillaren in der Muskulatur fördert. Durch die bessere Verfügbarkeit von Sauerstoff kommt es zu einem effektiveren Trainingseffekt. Auch das Zink in den Histidin-Zink-Komplexen ist maßgeblich durch seine Vermittlung bei den Stoffwechselprozessen in der Muskulatur an dessen Aufbau beteiligt.
Welche Lebensmittel sind besonders histidinreich?
Der tägliche Bedarf liegt bei einer erwachsenen Person bei ungefähr 05 – 1 Gramm. Zur Deckung des Histidin-Bedarfs müssen auch geeignete Nahrungsmittel auf dem Speiseplan stehen. Besonders histidinreiche Nahrungsmittel sind beispielsweise in folgender Reihenfolge Thunfisch, Schweinefleisch, Huhn, Sojabohnen, Rindfleisch, Linsen, Lachs, Weizenkeime oder Emmentaler Käse. Kinder und Menschen mit chronischem Nierenversagen sind auf die äußere Zufuhr dieser Aminosäure dringend angewiesen. Sollte bei ihnen der Bedarf über die natürliche Ernährung nicht gedeckt werden können, ist eine Supplementierung mit histidinhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln oder gar Medikamenten erforderlich.
Welche Histidin-Supplemente gibt es?
Reines Histidin liegt in Form von weißen Kristallen vor. Bei der Anwendung sollte darauf geachtet werden, dass 1 Gramm ein- bis zweimal am Tag aufgelöst in Wasser oder Saft eingenommen wird. Das Produkt dient zur Stärkung des Immunsystems, verbessert den Verdauungsprozess und steigert allgemein das körperliche Wohlbefinden. Des Weiteren sind für Kraftsportler Zink L-Histidin Komplexe in Kapselform im Angebot. Zusammen mit anderen Supplementen fördern sie den Aufbau der Muskeln.
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