Was ist der Grund einer Brustwarzenentzündung? – Hauptsächlich werden die Brustwarzen in den meisten Fällen nur wund, weil das Baby nicht gut an der Brust angelegt und die Positionen beim Stillen nicht optimal ist. Bevor es zu einer Brustwarzenentzündung kommt, treten in der Regel heftige Schmerzen beim Stillen auf, was darauf hindeutet, dass die Lage des Kindes zum Stillen und wickeln verändert werden muss. Stimmt etwas nicht, reagiert der Körper allgemein mit Schmerzen, um die Gesundheit, in diesem Fall die Mutter, zu schützen.
Leider herrscht im Volksmund die allgemeine Meinung, dass „Stillen schmerzhaft ist“. Es entspricht das nicht den Tatsachen. Dennoch beißen in diesem Zusammenhang viele Mütter die Zähne zusammen, um die Schmerzen zu ertragen und setzen sich so einer Brustwarzenentzündung aus. Sehr schnell kommt es dann bedingt durch die Unwissenheit der Mutter zu einer Brustwarzenentzündung.
Folgerichtig wäre es jetzt gewesen, dass Kind sofort von der Brust zu entfernen, wenn Schmerzen auftreten, um es neu wieder an die Brust anzulegen. Kommt es auch beim zweiten Anlegen des Babys wieder zu Schmerzen durch eine Brustwarzenentzündung, sollte in jedem Fall der Rat einer kompetenten Hebamme eingeholt werden. Mit Ihr kann dann die Ursache der Brustwarzenentzündung geklärt werden und der Mutter von Ihr gezeigt werden, wie sie Ihr Kind besser so anlegen kann, dass es keine Schmerzen mehr beim Stillen bereitet.
Stellt sich im Nachhinein heraus, dass die Brüste weiterhin Schmerzen infolge einer Brustwarzenentzündung verursachen, ist es ein Zeichen, dass das Baby immer noch nicht richtig angelegt ist. Bevor die Mutter jetzt selbstständige Ursachenforschung betreibt, ist es ratsam, eine andere kompetente Hebamme aufzusuchen. Fruchten alle Maßnahmen im Bereich der Brustwarzenentzündung nicht kann nur noch ein Arzt helfen. In den meisten Fällen erkennt der Arzt anhand der beschriebenen Probleme und abtasten der Brüste, ob hier eine Brustwarzenentzündung vorliegt. Es gibt für alles eine Ursache, auch für die Brustwarzenentzündung
Woran kann es bei einer Brustwarzenentzündung liegen?
Beim Anlegen des Babys können sich die Begleiterscheinungen der Schmerzen unterschiedlich auswirken:
- keine optimale Stillhaltung der Mutter
- falsches oder zu geringes Erfassen der mütterlichen Brust
- die Position des Babys ist nicht perfekt
- die Saugtechnik des Babys ist nicht korrekt
- Infektion der Brustwarzen/ Brustwarzenentzündung
- Besonderheiten im Mund des Babys, zum Beispiel ein zu kurzes Zungenbändchen
Es kann auch passieren, dass hier mehrere Ursachen im Bereich Brustwarzenentzündung zusammentreffen, daher sollte eine gründliche Untersuchung erfolgen.
In jedem Fall muss die Ursache der Brustwarzenentzündung gelöst werden?
Bleibt das Problem der Brustwarzenentzündung bestehen, kann die Mutter Ihre Brustwarzen noch so viel eincremen oder behandeln lassen, es tritt trotz allem dann keine Besserung ein. Ist das Problem der wunden Brustwarzen/Brustwarzenentzündung erst einmal behoben und das Baby wird mit viel Brust im Mund gut versorgt, besteht die Möglichkeit, dass die Mutter selbst mit wunden Brustwarzen Ihr Kind in der Position beim Stillen optimal anlegen kann, ohne Schmerzen zu empfinden.
In diesem Fall heilen die Brustwarzen innerhalb von ein paar Tagen ab, selbst wenn weiter gestillt wird. Natürlich kann die Heilung mit einigen Präparaten noch obendrein unterstützt werden.
Was hilft noch bei einer Brustwarzenentzündung, im Bereich der Stillvorbereitung?
- Es ist unnötig und wenig sinnvoll, zur Stillvorbereitung die Brustwarzen abzuhärten, zum Beispiel durch Massagen, Abbürsten oder Zitronensaft. Dadurch kann es zu einer Reizung kommen, was die Brustwarzen noch empfindlicher macht, oder auch zu einer Brustwarzenentzündung mit vorzeitigem Auslösen der Wehen führen.
- Eine erfolgreiche Maßnahme zur Behandlung und Vermeidung einer Brustwarzenentzündung, ist das Erlernen einer perfekten Anlagetechnik. Darüber sind sich sogar Wissenschaftler einig. Im Idealfall tut die werdende Mutter gut daran, schon vor der Geburt zu lernen, wie sie eine gute Stillhaltung einnimmt, dass Baby in die richtige Lage versetzt und ihm die Brust so anbietet, dass es die Brustwarze in seinen Mund tief einsaugen kann.
Brustwarzenschutz selber herstellen, um einer Entzündung vorzubeugen
In der Apotheke oder Drogerie gibt es kleine elastische Mullbinden ( 4 m × 6 cm). Diese wickelt man etwa 1/2 bis 2/3 der Mullbinde locker mit einer Hand um die nebeneinander liegenden Finger der anderen Hand. Im Anschluss die Binde von den Fingern entfernen und zu einem festen Ring falten oder rollen. Um die Haltbarkeit des Ringes zu verstärken, wird der Ring in Spiralform mit dem Rest der Binde umwickelt und mehrmals durch den Ring gezogen. Das Ende der Binde kann dann in die Spirale gesteckt werden, oder mit einem Pflaster fixiert werden.
Stillmaßnahmen und Selbsthilfe beim Stillen
- Das Baby in wechselnden Positionen anlegen, damit die hauptsächliche Belastung der Brustwarzen beim Stillen verteilt wird. Wenn es eine Position für ein schmerzfreies Stillen gibt, sollte diese für eine Weile in der Position genutzt werden.
- Damit das Baby weniger intensiv saugt, ist es besser öfter als vorher zu Stillen.
- Nicht zu lange warten, mit dem Anlegen, bis das Baby schon vor Hunger schreit, da es ansonsten eventuell sehr ungeduldig ist und es weniger toleriert, wenn das Anlegen über mehrere Versuche erfolgt.
- Als Erstes das Baby an die nicht so schmerzhafte Brust anlegen, dann ist es schon etwas entspannter und macht besser mit, als wenn es an die schmerzhafte Brust angelegt wird.
- Es ist gut, wenn der Milchspenderreflex schon vor dem Anlegen ausgelöst wird. Beim Auslösen helfen sehr gut Entspannungsübungen, wie eine Schulter-Nacken-Rückenmassage. Eine weitere Hilfe ist eine warme Dusche, Rotlicht oder auch feuchtwarme Brustwickel, sowie eine angenehme Massage der Brüste, mit vorsichtigen Berührungen der Brustwarzen und Warzenhöfe.
- Wenn das Baby nicht mehr saugt oder auch keine Schluckgeräusche vernommen werden und sich wieder Schmerzen in der Brust bemerkbar machen, sollte die Mutter den Finger in den Mund des Babys schieben und so den Saugschluss auslösen und das Baby von der Brust nehmen.
- Bei starken Schmerzen in der Brust, während der Anlegung, sollte hier eine kleine Pause an der schmerzenden Brust erfolgen. Eines sollte dennoch dabei bedacht werden: Während der Stillpause muss die schmerzende Brust ebenso häufig mit der Hand oder mit einer Milchpumpe entleert werden, damit sich in der Brust kein Milchstau bildet und die Milchmenge so nicht weniger wird.
Tipps wie man die Wundheilung infolge einer Brustwarzenentzündung selbst unterstützen kann
- Sind die Brustwarzen nur wenig gerötet oder gereizt, hilft es, wenn nach dem Stillen etwas Muttermilch auf die Brustwarzen aufgetragen wird. Die antibakteriellen Inhaltsstoffe der Muttermilch bieten der Brust einen Schutz vor Infektionen.
- In der Stillberatung wird statt der „trockenen Wundheilung“ die „feuchte Wundheilung“ empfohlen. So wird die Schorfbildung, welcher die Wundränder zusammenzieht, vermieden und zeitgleich sind auch die Schmerzen geringer.
- Bei starker Reizung hilft nach dem Stillen Wollfett in gereinigter Form(Lanolin) auf den Brustwarzen für eine feuchte Wundheilung.
Weitere Selbsthilfemaßnahmen sind XXL Stillkissen, bequeme Stillsessel, es können aber auch sehr hilfreich Stillhütchen helfen. Bei den Stilleinlagen sind am besten die auskochbaren Baumwoll-Stilleinlagen, sie saugen allerdings nur wenig Milch auf und nässen schnell, dennoch können Stilleinlagen lindern, wenn sie im BH richtig platziert sind.
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