Der Bouvier des Flandres im Hundesteckbrief
Bouvier des Flandres – Rassebeschreibung
- Gruppe: Hüte- und Treibhund (ausgenommen Schweizer Sennenhund)
- Herkunftsland: Belgien
- Größe (Widerrist): Rüde – 62 bis 69 cm, Hündin – 58 bis 65 cm
- Gewicht: Rüde – 35 bis 40 kg, Hündin – 27 bis 35 kg
- Lebenserwartung: 10 bis 12 Jahre
- Erscheinungsbild: dichtes, raues, langes, leicht gewelltes Haar in schwarz, braun, grau und salz
- FCI-Standard: Gruppe 1 – Hüte- und Treibhunde (ohne Schweizer Sennenhunde), Sektion 2 – Treibhunde
Rasseursprung des Bouvier des Flandres
Während des 16. Jahrhunderts wurde der Bouvier des Flandres, der möglicherweise vom Mastiff abstammt, von den spanischen Conquistadores während des niederländischen Unabhängigkeitskriegs in Flandern zurückgelassen bzw. konnte er sich dadurch etablieren. Erst 1910 wurden die Hunde als eigenständige Rasse anerkannt und 1922 in Belgien als Bouvier des Flandres gemäß der FCI-Standards als Rasse festgelegt. Seit 1960 wird massiv an der Verbesserung der Rassemerkmale gearbeitet.
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Bouvier des Flandres – Rassebeschreibung
Früher wurde der Bouvier des Flandres als Hütehund von Rindern eingesetzt, entwickelte sich jedoch bis heute zum Begleit- und Schutzhund mit starker Persönlichkeit und speziellem Charme. Durch seine kräftige Statur wurde er auch als Treidelhund eingesetzt, um vom Ufer aus Kräne auf Kanälen zu ziehen. Der ehemalige Arbeitshund wird heutzutage auch bei der Polizeiarbeit eingesetzt.
Das Erscheinungsbild des Hundes
Als anerkannte Hunderasse der Hüte- und Treibhunde messen Rüden zwischen 62 und 69 cm und Hündinnen kommen auf 58 bis 65 cm. Männliche Tiere wiegen 35 bis 40 kg und weibliche 27 bis 35 kg. Rüden können auch stattliche 50 kg auf die Waage bringen, ohne an Übergewicht zu leiden. Obwohl es sich bei dieser belgischen Rasse um sehr große Hunde handelt, können sie ein Alter von 11 bis 12 Jahren erreichen.
Der Bouvier des Flandres zeichnet sich durch einen mächtigen Körper mit kräftiger Brust und kurzem, muskulösem sowie breitem Rücken aus. Sein dichtes, langes Fell ist dunkel bis grau und oftmals schwarz gestromt. Dieses Haarkleid macht den Bouvier des Flandres sehr wetter- und bissresistent und zur Freude seiner Halter haart diese Hunderasse nicht, wodurch sie auch für Allergiker geeignet ist. Da keine Haarabsonderung erfolgt, muss das Fell regelmäßig getrimmt werden und ist dann bei einer Länge von rund 6 cm leicht gewellt. Hellhaarige Welpen dunkeln meist im Laufe der Zeit nach. Typisch beim Bouvier des Flandres sind auch der Schnauzbart und die mittellangen etwas abstehenden Hängeohren.
Wesen des Bouvier des Flandres
Der Bouvier des Flandres gilt als anhänglich und kinderfreundlich, verfügt aber auch über Schutzverhalten. Sein Charakter ist ausgeglichen, ruhig und gelehrig, aber auch aufmerksam und treu. Von Anfang an ist er gerne auf eine Bezugsperson fixiert und verfügt über einen gut ausgebildeten Schutzinstinkt, wodurch er sich gut als Familienhund eignet, vor allem, wenn viele Kinder zur Familie zählen. Besonders geduldig und intelligent, aber auch umsichtig spielt er ausdauernd mit größeren Kindern.
Als Bewachungs- oder Treibtier eingesetzt, entwickelte der Bouvier des Flandres einen starken Willen, da er sich, anders als der Schäferhund, lediglich auf sich selbst verlassen musste. Er ist in der Lage, besonders schnell und eigenständig zu reagieren und eine Entscheidung zu treffen. Somit sind auch heute noch viele der Bouviers des Flandres starke Persönlichkeiten mit eigenem Willen und ausgeprägter Persönlichkeit, es bedarf daher einer konsequenten Erziehung und Führung.
Zwang führt bei dieser Hunderasse zu keinem Erfolg. Häufig ist sein Gemüt grundsätzlich misstrauisch (vor allem neigt die holländische Schutzhundlinie dazu) und als Individualist verträgt sich der Bouvier des Flandres nicht immer mit anderen Hunden, er ist jedoch kein rauflustiger Hund. Ungern lässt er sich von Fremden angreifen und reagiert auf fremden Blickkontakt oder direkte Ansprache bereits mit Abwehr- oder Verteidigungshaltung.
Die deutsche Linie schlägt dabei auch schnell in Ängstlichkeit um. Die Sprungtechnik des Bouvier des Flandres unterscheidet ihn von vielen Hunderassen, denn er springt mit allen vier Pfoten gleichzeitig oder nach dem er aus vollem Anlauf abgebremst hat. Diese Hunderasse wird auch niemals einen Ball, eine Frisbeescheibe oder ein Leckerli aus der Luft fangen, da sie über einen leicht degenerierten Fangreflex verfügt.
Verwendung und Einsatzmöglichkeiten
Die Ursprungsverwendung des Bouvier des Flandres war der Einsatz als Treibhund für Pferde und Vieh. Auch als Treidelhund wurde er eingesetzt. Das heißt, er zog auf Treidelpfaden Kähne durch Kanäle. Heutzutage gilt er als Familienhund, wird aber auch noch als Hof-, Schutz oder Polizeihund eingesetzt. Nur noch in den Niederlanden oder in Belgien findet er als Zughund Verwendung.
Die Charaktereigenschaften des Bouvier des Flandres
Keineswegs geeignet ist der Bouvier des Flandres für charakterschwache oder durchsetzungsarme Besitzer, denn der „Bouv“ ist sehr selbstständig und kann sich nur schwer unterordnen, wodurch bei der Erziehung des selbigen viel Geduld gefordert ist, um einen führigen Hund zu erhalten. Gegenüber seinem Verwandten, dem Molosser, ist er beweglicher und nicht so scharf auf Wild ist, wodurch er als Hund für Reiter weitaus geeigneter ist.
Eine konsequente Erziehung sowie die Bereitstellung von Möglichkeiten, bei der die Kraft und Bewegungsfreude des Bouvier des Flandres eingesetzt werden kann, helfen diese Rasse zum geeigneten Hundepartner zu erziehen. Achtung: Ursprünglich wurde diese Rasse als Zughund für Kräne gezüchtet und diese Kraft steckt noch immer in ihnen. Das heißt, an der Leine kann enorme Kraft entwickelt werden, die bis zum 8-fachen des Körpergewichts reichen kann.
Auslauf, Beschäftigung und Pflege
Als großer Hund braucht der Bouvier des Flandres regelmäßig und vor allem genügend Auslauf. Aber auch sein Verstand will gefordert sein, genauso wie er Bestätigung braucht. Aus diesem Grund ist von einer reinen Wohnungshaltung abzusehen, ein Leben mit Haus und Garten oder auf einem Hof, entspricht daher eher seinen Bedürfnissen. Als robuster, witterungsunempfindlicher Hund kommt er auch gut mit niedrigen Temperaturen zurecht und kann daher auch leicht im Freien gehalten werden.
Er besitzt wenig Jagdtrieb und eignet sich daher auch gut als Begleithund für Reiter, Jogger sowie Radfahrer. Trotz seines massiven Körperbaus ist er besonders leichtfüßig, wendig und ausdauernd. Der Bouvier des Flandres ist auch ein begeisterter Schwimmer, jedoch sollte man bedenken, was passiert, wenn sein langes, dichtes Fell nass wird. Unbedingt beachten muss man auch seine Zugkraft, d.h. weder Kinder noch alte oder gebrechliche Menschen sollten diesen Hund an der Leine führen.
Regelmäßige Pflege des Fells ist unabdingbar. Der Bart und das lange Kopfhaar sollten täglich gebürstet werden. Trimmen in konstanten Abständen steht auf dem Plan – eine Länge von 6 cm wird empfohlen. Den Ohren muss besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden, denn ist das Fell in diesem Bereich nicht gepflegt und gestutzt, können Entzündungen entstehen. Auch die Pfoten bedürfen besonderer Pflege, sonst bilden sich Haarknoten an den Ballen, die den Bouvier des Flandres massiv beim Laufen behindern. Der große Vorteil bei dieser Rasse liegt darin, dass sie nicht haart und kaum Eigengeruch entwickelt, wenn die regelmäßige Pflege eingehalten wird.
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