Viele Menschen leiden im Alter unter Inkontinenz, was mit großen seelischen Leidensdruck verbunden ist. Inkontinenz kann auch als Begleiterscheinung von Krankheiten wie Diabetes, Multiple Sklerose oder durch einen Tumors entstehen. Sowohl für den Patienten als auch für seine Angehörigen bedeutet das hygienischen und sozialen Stress. Neurofeedback kann die Lebensqualität wieder steigern.
EEG-Biofeedback (Neurofeedback)
Willentliche Beeinflussung der Gehirnströme
Bei Neurofeedback handelt es sich um eine Form des Biofeedbacks, das EEG-Biofeedback. EEG-Biofeedback ist eine natürliche, schmerzfreie und leicht anwendbare Heilmethode der ganzheitlichen Medizin, die Operationen bei Blasenschwäche überflüssig machen kann.
Erste Tierversuche zum EEG-Biofeedback unternahm man in den 1960er Jahren in den USA. Die spezielle Therapieform hat sich bei Stress und ADHS bewährt. Die wissenschaftlich abgesicherte, ganzheitliche Methode brachte auch schon vielen Inkontinenzpatienten Erleichterung.
Wie funktioniert Neurofeedback?
Neurofeedback ist im Prinzip Biofeedback mit Hirnstrommessung. Bei der computergestützten Trainingsmethode werden Patienten Parameter seiner Gehirnaktivität sichtbar, die ihnen sonst verschlossen bleiben.
Über Lautsprecher und Monitor werden dem Gehirn gespiegelt, was der Betreffende gerade macht, er bekommt also ein Feedback. Diese Rückmeldung erleichtert es Patienten, ihre Gehirnaktivität besser zu steuern.
Das kann natürlich auch therapeutisch eingesetzt werden. Mit Biofeedback kann der Arzt auf schädliche Verhaltensmuster, Störungen und Krankheiten einwirken, die durch Fehlregulierungen des Gehirns zustande kamen.
Neurofeedback ermöglicht es, diese Fehlsteuerungen auszugleichen, sodass die ursprüngliche Funktionsfähigkeit leichter wiederhergestellt werden kann.
Wenn eine Rückkopplung zwischen Erstrebtem und Erreichten möglich ist, kann der Mensch nahezu alles lernen. Fahrrad- oder Autofahren sind nur möglich, weil wir eben dieses Feedback unseres Verhaltens bekommen.
Die meisten unserer Körperfunktionen geschehen unbewusst, sodass wir sie gar nicht wahrnehmen. Wenn eine solche, automatisch gesteuerte Funktion beeinträchtigt ist oder falsch abläuft, können wir sie durch Training trotzdem noch beeinflussen und sogar die Funktionalität einzelner Organe verbessern.
Wie wirkt Neurofeedback?
Mithilfe von Neurofeedback kann der Patient ohne Medikamente auf zunächst als willkürlich empfundene Körperreaktionen durch Training bewusst Einfluss nehmen. Bei Inkontinenz ist die Methode als begleitende Therapie zum Beckenbodentraining sinnvoll.
Zunächst geht es um die Wahrnehmung, denn viele Inkontinenzprobleme gehen mit einer gestörten Wahrnehmung des Beckenbodens einher. Bei der Biofeedbackbehandlung von Harninkontinenz bei Frauen wird die Muskelspannung des Beckenbodens vaginal gemessen.
Die Patientin lernt, die Muskulatur gezielt anzuspannen und zu lockern. Am Bildschirm kann sie mitverfolgen, ob sie die Übungen korrekt macht. Je mehr Sitzungen absolviert werden, desto deutlicher wird der Erfolg erkennbar.
Die Patientin hat durch Beobachtung und Schulung gelernt, ihre Muskulatur gezielt zu beeinflussen. Durch den Monitor steigert sich der Lerneffekt.
Als zweites Standbein ist das Beckenbodenmuskeltraining unerlässlich. Für die gezielte Kräftigung der Beckenbodens ist kein Biofeedbackgerät notwendig. Die Übungen können bequem zuhause durchgeführt werden. Sie müssen aber regelmäßig stattfinden, weil sich sonst keine Muskulatur aufbauen kann.
Gibt es Neurofeedback-Geräte für zuhause?
Ja, mittlerweile gibt es technisch sehr ausgereifte Headsets mit einem EEG-Sensor, welche die Gehirnströme messen und deren Handhabung sehr einfach ist.
Patienten können sie auch bei körperlicher Bewegung tragen, ohne sich dadurch gestört zu fühlen. Der Sensor misst die Anspannung und Anspannung der Neuronen im Körperbereich, wo er angebracht wurde.
Heilmethode bei Blasenschwäche und Harninkontinenz
Neurofeedback kann als medizinischer Heilmethode beachtliche Erfolge vorweisen. Auch bei Inkontinenz besitzt Neurofeedback eine hohe Erfolgsquote und kann medizinische Eingriffe überflüssig machen.
Während für die Therapie wenig Zeit investiert werden muss, ist der Erfolg dauerhaft. Die Aussicht auf die Vermeidung einer Operation steigert zudem die Motivation der Patienten. Vor jeder Feedbacktherapie muss eine urologische oder gynäkologische Untersuchung stattfinden.
Je früher mit dem Training begonnen wird, desto größer sind die Erfolgschancen. Trotzdem darf nicht verschwiegen werden, dass ein Teil der Patienten nicht darauf anspricht.
- Wiedemann, Meike (Autor)
- Branga, Hanelore (Autor)
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