Ein wichtiger Bestandteil von Gerstengras sind die Saponine. Sie stellen eine Untergruppe der Glykoside dar und kommen in der Natur in großer Zahl vor. Wie sich Saponine zusammensetzen und welche Effekte sie auf die Gesundheit haben.
Was sind Saponine?
Saponine sind, einfach ausgedrückt, Seifen (lat. Sapo = Seife). Sie sind eine chemische Gruppe, die unter anderem in Gerstengras vorkommt. Die sogenannten Glykoside haben zahlreiche positive Effekte auf die Gesundheit: Sie enthalten verschiedene Monosaccharidkomponenten wie Hexosen D-Glucose und D-Galactose.
Als Uronsäure ist außerdem D-Glucoronsäure enthalten, welche der Entgiftung dient. Zuletzt sind Zuckerbausteine enthalten, die im Körper als Energielieferanten agieren. Sie lindern Entzündungen, stimulieren die Hormonproduktion und regulieren den Cholesterinspiegel. In Verbindung mit Wasser bilden sie einen weißen Schaum, der die positiven Stoffe enthält. Zudem reduzieren die Glykoside die Oberflächen-Spannung von Flüssigkeiten.
Saponine in der Arznei
Saponine kommen in der Arznei zum Einsatz, um beispielsweise Atemwegserkrankungen zu lindern, Husten zu reduzieren oder Bronchitis-Beschwerden auf natürliche Weise zu hemmen. Vor allem in der Homöopathie ist der Stoff weit verbreitet. Hervorzuheben ist insbesondere die entzündungshemmende Wirkung der Saponine, die durch eine Kombination von verschiedenen Substanzen zustande kommt. Über Gerstengras aufgenommen, wirkt der Stoff harntreibend und stärkt dem Organismus. Die Glykoside werden vorwiegend in Form von Tees, Salben, grünen Smoohies oder Pulver aus Gerstengras eingenommen.
Früher wurden die Seifenstoffe auch als Reinigungs- und Waschmittel verwendet. Insbesondere die Glykoside im Efeu und in der Indischen Waschnuss wurden aufgrund ihrer schäumenden Substanz gerne zur Reinigung von Kleidung oder sogar zur Körperpflege eingesetzt. Der Grund: Im Waschnussbaum sind die Glycoside in besonders großer Anzahl enthalten. In Asien werden die Nussschalen noch heute zum Waschen verwendet. Hierzulande dienen die Glykoside als essenzieller Bestandteil von Heilpflanzen – darunter auch Gerstengras.
Vorkommen von Saponinen in Pflanzen
Saponine kommen in zahlreichen Pflanzen vor. Die bitteren Stoffe sind im nährstoffreichen Gewebe von Blättern, Knollen, Blüten und Wurzeln enthalten. Pflanzen, in denen sie vorkommen, sind unter anderem Efeu, Spinat, Spargel, Hülsenfrüchte oder Rote Beete. Auch Tomaten, Knoblauch und Kartoffeln enthalten die Glykoside, weshalb sie auf einem gesunden, ausgewogenen Speiseplan nicht fehlen dürfen.
Längst gelten auch Gänseblümchen und Rosskastanien als wirksame Heilpflanzen, die Saponine enthalten. Allerdings eignet sich nicht jede Pflanze, die Saponine enthält, für heilkundliche Zwecke. Die in der Einbeere enthaltenen Glykoside etwa, sind besonders giftig und führen zu Magenkrämpfen, Brechreiz und mitunter auch zu lebensbedrohlichen Atemlähmungen.
Entzündungshemmend und hormonstimulierend
Die Wirkung von Saponinen gilt als zweigeteilt. Zum einen wirken die Stoffe antibiotisch und immunstimulierend, wodurch sie sich beispielsweise zur Bekämpfung von Pilzen eignen. Gleichzeitig helfen sie, den Cholesterinspiegel zu regulieren. Auch positive Effekte bei Bleivergiftungen und Zahnkaries sind denkbar. Nachgewiesen sind auch positive Effekte bei Darmkrebs. Die enthaltenen Substanzen sollen die krebsfördernden Substanzen im Darm angreifen und dadurch einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben.
Positiver Einfluss auf den Cholesterinspiegel
Auch wenn die in der Einbeere angelegten Stoffe schädlich sein können, haben Saponine hauptsächlich positive Effekte. Im Gerstengras entfalten die Glycoside ihre lindernden Effekte, stärken das Immunsystem und helfen bei hormonellen Prozessen. Bei einer gesunden, ausgewogenen Ernährung werden ausreichend Saponine aufgenommen, ohne dass negative Effekte zu bemerken sind.
Gerstengras enthält besonders viele bioaktive Stoffe. Dazu zählen neben Saponinen auch Substanzen wie Glukosinolate, Phytinsäuren und Carotinoide sowie Polyphenole und Sulfide, die stoffwechselaktiv wirken. Die Effekte sind antioxidativ, krebshemmend und antimikrobiell. Die positiven Effekte, die bereits von den Saponinen selbst ausgehen, werden durch die positiven Effekte der zahlreichen anderen bioaktiven Stoffe ergänzt, die in Gerstengras enthalten sind.
Positive Effekte durch hohes Basenpotential
Das von dem japanischen Arzt und Pharmakologen Dr. Voshihide Hagiwara entdeckte Gerstengras hat positive Effekte auf die Gesundheit, indem es sein Basenpotential optimal nutzt. Zu den Auswirkungen auf den Körper zählen eine Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens, eine Stärkung des Immunsystems und eine beruhigende und entspannende Wirkung. Zudem bessern sich Magen- und Darmprobleme, Kopf- und Bauchschmerzen und Schlafstörungen. Begleitend dazu wirkt Gerstengras entgiftend und regenerierend.
Glykoside und Weizengräser: Wirksamer Schutz gegen Fressfeinde
Pflanzen wie die Hordeum vulgare enthalten Saponine in erster Linie als Schutzmechanismus. Die Stoffe dienen als eine Art Schutzschild vor Pilzen, Insektenfraß und anderen Fressfeinden. Weil Pflanzen kein aktiv reagierendes Immunsystem besitzen, werden Schädlinge chemisch bekämpft, indem Saponine ausgeschüttet werden. Vereinfacht gesagt, dienen die Glykoside bei Wirbeltieren als Ankerpunkt für das ebenso wichtige Glykogen, welches sich innerhalb der Zellmembranen befindet und sowohl im Tier als auch im Mensch verschiedene Effekte hat.
Quellen:
kraeuter-buch.de – Abruf am 24.06.2022
d-nb.info – Abruf am 24.06.2022
books.google.de – Abruf am 24.06.2022
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