Bei Arginin bzw. L-Arginin (Arg oder R) handelt es sich um eine proteinogene α-Aminosäure, die zu den nicht essentiellen Aminosäuren gehört. Sie ist an Stoffwechselprozessen beteiligt ist bei der Behandlung von Herzkrankheiten sowie Bluthochdruck von großer Bedeutung. Der Ursprung des Namens kommt vom lateinischen „argentum“ (dt. „Silber“). Sie besitzt den höchsten Stickstoffanteil von allen Aminosäuren, die proteinogen sind. L-Arginin ist nicht nur für die Durchblutung zuständig, sondern stärkt daneben das Immunsystem und wirkt sich positiv auf die männliche Libido aus.
Notwendigkeit für den Körper
Dem menschlichen Körper ist es möglich, L-Arginin im Harnstoffzyklus selbst herzustellen – jedoch nicht in ausreichender Menge. Vor allem für Kinder ist es unverzichtbar. Doch nicht nur bei Heranwachsenden, auch bei Erwachsenen reicht die selbst synthetisierte Menge meistens nicht aus.
Vor allem während der Wachstumsphase, bei Stress oder nach bestimmten Krankheiten (erhöhtem Blutdruck, Erektionsstörungen, Gefäßerkrankungen oder auch Unfällen) benötigt der Körper eine hohe Menge. Des Weiteren benötigen älter Menschen mehr davon, da dessen Gegenspieler ADMA um das Vierfache steigt, wodurch vierzig Mal so viel gebraucht wird, um die gefährliche Menge ADMA zu neutralisieren. Bei einer Proteinaufnahme von circa 70–90 g täglich kommt der Mensch auf etwa 1–5 g Arginin pro Tag.
Arginin kann die sportliche Leistungsfähigkeit um bis zu 20% steigern, da es zu einer erhöhten Freisetzung von Wachstumshormonen kommt, was zum einen zu Muskelaufbau führt, zum anderen aber auch das Immunsystem aktiviert sowie die Fettverbrennung verstärkt ankurbelt. Des Weiteren führt es zu einer Erhöhung des Stickstoffmonoxid-Spiegels. Dieses wird vom Körper aus Arginin hergestellt und ist wichtig für die Regulierung des Blutflusses sowie zur Bekämpfung schädlicher Mikroorganismen. Außerdem hilft es bei der Verteilung von Nährstoffen im Muskelgewebe, weshalb es zu einer Leistungssteigerung kommt. Wichtig ist Stickstoffmonoxid daneben für Bindegewebe, Kollagen, wichtige Enzyme sowie Hormone.
Lebensmittel mit Arginin
L-Arginin findet sich in proteinreichen Nahrungsmitteln wie z.B. Hülsenfrüchten, Nüssen, Ölsaaten oder Fleisch. Kürbiskerne enthalten mit etwa 5,3 g/100 g am meisten davon – fast vier Mal mehr als Fleisch (ca. 1,4 g/100 g). Da jedoch Hülsenfrüchte, Ölsaaten oder Nüsse bei den meisten nicht sehr umfangreich auf dem Speiseplan stehen, empfiehlt es sich eine proteinreiche Nahrungsergänzung. Hierfür kann z.B. pflanzliches Proteinpulver herangezogen werden, wie Erbsen-/Lupinen-/Hanf- oder Reisprotein. Sie liefern zwischen 0,6 g/20 g bis zu 1,5 g/20 g Arginin. Wer seine Leistung steigern möchte, sollte 1 g bis 2 g Arginin zu sich nehmen.
Wie die Aminosäure BCAA sorgt auch Arginin für erhöhten Muskelaufbau. Sportler sollten als Supplement zu reinem Arginin in Form von Kapseln greifen. 3-5 g davon sollten Sportler vor und nach dem Training aufnehmen, um das NO-Vorkommen zu erhöhen. In Pulverform gibt es Arginin-Alpha-Ketoglutarat, welches die gleiche Wirkung erzeugt wie die reine Aminosäure. Eine Kombination von Arginin, BCAA und Koffein kann das Muskelwachstum weiter steigern.
Auswirkungen von Argininmangel
Bei Argininmangel kann nicht ausreichend Stickstoff gebildet werden, was zu Gefäßerkrankungen führt. Die Gefäße erstarren und durch Plaque an den Wänden verengen sich die Gefäße, die zu verschließen drohen. Dadurch entstehen Krankheiten wie Arteriosklerose, Bluthochdruck, Diabetes Typ 2, Erektionsprobleme oder sogar Herzinfarkte und Schlaganfälle. All dies entsteht aufgrund der schlechten Durchblutung der Gefäße.
Unterschiedliche Wirkungen bei Mann und Frau
Arginin und BCAA sind Stoffe, die der Körper für unterschiedliche Arbeiten benötigt. Daher sollte auf eine abwechslungsreiche Ernährung geachtet werden. Wenn es dennoch zu einem Mangel kommt, können sogenannte Nahrungsergänzungsmittel sehr hilfreich sein. Insbesondere Kraftsportler können von diesen profitieren. Der folgende Text erläutert die Wirkung auf den männlichen und den weiblichen Körper.
Arginin Wirkung auf die Leistungsfähigkeit
Bei Arginin handelt es sich um eine sogenannte nicht-essentielle Aminosäure. Das heißt, dass der menschliche Körper den Stoff im Notfall auch selber produzieren kann. Allerdings reicht die Menge nicht aus, um den gewünschten Effekt beim Sport zu erzielen. Daher muss dem Körper zusätzlich noch Arginin zugeführt werden, in Form von Supplementen. Denn bei sehr hoher Anspannung, körperlichem oder psychischem Stress, nach einer langen Krankheit oder einem ausgeprägten Training, wird der Speicher schneller als gewohnt geleert.
Arginin Wirkung auf den Muskelaufbau, das Immunsystem und die Fettverbrennung
Einige Wissenschaftler der Universität Exeter fanden heraus, dass Arginin die sportliche Leistung um bis zu 20 % erhöhen kann. Dadurch sind deutlich bessere Ergebnisse möglich. Die Wirkung lässt sich dadurch erklären, dass bei der Einnahme Wachstumshormone freigesetzt werden. Zudem wird das Immunsystem aktiviert und die Fettverbrennung angeregt.
Arginin Wirkung auf die Potenz
In den Schwellkörpern eines Mannes wird aus L-Arginin Stickstoffmonoxid (NO) gebildet. Dadurch wird die Durchblutung verbessert und damit eine bessere Erektion möglich. Somit kann die Arginin Wirkung mit der diverser chemischer Mittel verglichen werden, wie zum Beispiel Viagra. Des Weiteren hilft Stickstoffmonoxid dabei, alle wichtigen Nährstoffe in dem Muskelgewebe zu verteilen.
Welche Bedeutung hat Arginin für die Wechseljahre?
Die Wechseljahre, die auch als Klimakterium bezeichnet werden, sind streng genommen keine Krankheit, sondern eine ganz natürliche Phase im Leben einer jeden Frau. Sie beginnen ungefähr ab dem 45. Lebensjahr und dauern circa 10 bis 15 Jahre.
In dieser Zeit ändert sich der Hormonhaushalt und der weibliche Körper produziert weniger Östrogene. Dadurch kommt es immer seltener zu Monatsblutungen und irgendwann bleiben diese auch komplett aus. Der Zeitraum, in dem es zum letzten Mal zu einer Menstruation kommt, wird als Menopause bezeichnet.
Bei der endothelialen Dysfunktion handelt es sich um eine Funktionsstörung der Gefäßweitenregulation. Hierbei ist die Blutzirkulation gestört und es kommt bei vielen Frauen zu sogenannten Hitzewallungen. Früher wurden diese zumeist ungefährlichen Nebenwirkungen der Wechseljahre sehr häufig heruntergespielt. Heutzutage ist aber klar, dass unter Umständen auch das Herz-Kreislauf-System in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Die beeinträchtigten Gefäße können durch die Arginin Wirkung wieder besser arbeiten.
Dadurch nehmen im Idealfall die Hitzewallungen wieder ab und die endotheliale Dysfunktion wird gelindert. Letztere entsteht durch einen Mangel an sogenanntem gelöstem Stickstoffmonoxid (NO). Auch hier kann die Arginin Wirkung helfen. Denn die Aminosäure wird im Körper in Stickstoffmonoxid umgewandelt. Dadurch nimmt die sogenannte NO-Synthase-Insuffizienz ab, die Gefäße werden wieder elastischer und die oben erwähnten Hitzewallungen nehmen ab. Daher wird die Arginin Wirkung in der Zukunft sicherlich häufiger bei Beschwerden mit den Wechseljahren eingesetzt.
Fazit
Sowohl Männer wie auch Frauen können von der Arginin Wirkung profitieren. Durch die Einnahme lassen sich unterschiedliche körperliche Beschwerden lindern, wie zum Beispiel Erektionsstörungen oder Hitzewallungen. Zudem wird die Leistungsfähigkeit verbessert und das Immunsystem und die Fettverbrennung angeregt.
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