Die Wortendung „-ase“ bezeichnet in der Biochemie Enzyme. Bei der Creatinkinase haben wir es also mit einem Enzym zu tun. Was ist die Aufgabe dieses Enzyms?
Holen wir dazu kurz etwas aus! Jeder Kraftsportler hat wohl schon von ATP gehört (Adenosintriphosphat). ATP ist der entscheidende Energieträger in den menschlichen Zellen, so zum Beispiel in Muskelzellen. Wird es, zum Beispiel bei Muskelaktivität, aufgespalten, so entstehen Adenosindiphosphat (ADP) und Energie.
Die Creatinkinase ist nun dafür verantwortlich, aus ADP wieder ATP herzustellen. Es gibt im menschlichen Körper vier Varianten der Creatinkinase, die in verschiedenen Geweben des menschlichen Körpers vorkommen. An dieser Stelle sind besonders der Skelettmuskeltyp und der Myokard-Typ von Bedeutung. Außerdem gibt es noch den Gehirntyp und den Mitochondrientyp.
Die Creatinkinase-Werte im Blut
Es gibt verschiedene Faktoren, die zu einer Erhöhung des Wertes für Creatinkinase im Blut verantwortlich sein können. Wie wir im vorhergehenden Absatz gelernt haben, wird durch muskuläre Anstrengung, also zum Beispiel Krafttraining, ATP in ADP abgebaut. In der Folge wird Creatinkinase benötigt, um das ATP zu regenerieren. Folglich hat sportliches Training eine Erhöhung des Creatinkinase Wertes im Blut zur Folge. Grob kann gesagt werden, dass der Anstieg des Wertes umso höher ist, je intensiver das Training ausfällt. Ein normales Krafttraining hat also eine weniger starke Erhöhung zur Folge, als ein Marathon oder ein exzentrisches Krafttraining mit hohen Gewichten.
Auch Krankheiten können die Werte beeinflussen
Auch ein Herzinfarkt oder eine Skelettmuskelerkrankung wie Myositis können den Wert im Blut ansteigen lassen. Der Grad des Anstiegs ist hierbei aber wesentlich höher, als bei sportlicher Aktivität. Während früher der Creatinkinase Wert des Myokardtyps standardmäßig zur Feststellung eines Herzinfarktes herangezogen wurde, sind nun auch andere Parameter im Blutbild an dessen Stelle getreten.
Auch sonstige Verletzungen am Muskel, intramuskuläre Injektionen, Operationen oder die Einnahme von Statinen (Cholesterinsenker) können eine Erhöhung des Creatinkinase Wertes mit sich bringen.
Gefährlich ist ein Anstieg des Creatinkinase Wertes jedoch in der Regel nicht. Ausnahmen bilden hier schwere Traumata, Krankheiten oder intensivstes Training. Ein CK-Wert bei einem Kraftsportler, der in den Tagen nach anstrengendem Training erhöht ist, stellt keinen Grund zur Sorge dar.
Wird ein Blutbild gemacht und der Wert ist erhöht, ist es wichtig, den Arzt beziehungsweise Therapeuten über das Training zu informieren. Somit kann der Wert korrekt eingeordnet werden. Ein niedriger Wert der Creatinkinase im Blut hat keine diagnostische Relevanz.
Supplementierung mit Creatin
Die Zuführung von Creatin ist im Kraftsport weit verbreitet. Die Substanz ist die wohl am besten und ausführlichsten erforschte Nahrungsergänzung im sportlichen Bereich.
Die aktuelle Studienlage zeigt bei zahlreichen möglichen positiven Effekten keine Kontraindikationen bei gesunden Menschen. Creatin sollte auch keinesfalls mit Creatinin verwechselt werden. Creatin ist der Stoff, der dem Muskel bei Anstrengung helfen kann, Energie besser und schneller wieder zu regenerieren. Creatinin dagegen ist das Abbauprodukt des Creatins und wird über Niere und Harnwege ausgeschieden.
Die Creatin Einnahme kann entweder als Kur oder dauerhaft über einen längeren Zeitraum erfolgen. Während lange die Meinung vorherrschte, dass eine Creatin Kur das Mittel der Wahl ist, deutet die Studienlage heute darauf hin, dass auch eine dauerhafte Zuführung nicht von Nachteil ist.
Im Handel ist die Substanz zumeist in der Form von Creatin Monohydrat erhältlich. Auch weitere Formen, wie zum Beispiel das basisch gepufferte Kre Alkalyn werden angeboten. In Bezug auf des Creatinkinase Wert ist die Einnahme von des Stoffes übrigens nicht direkt relevant. Der Wert erhöht sich, wie oben beschrieben, bei Erschöpfung der Muskelzellen, also im Training. Die Creatin Einnahme kann dem Körper mehr des Stoffes zur Verfügung stellen. Das Enzym wird aber erst aktiv, wenn der Körper Regenerationsarbeit leisten muss, also wenn ADP wieder in ATP umgewandelt werden muss.
Zurück zur Startseite