Was ist Mundsoor? Mundsoor ist eine im Mund entstandene Hefepilz Infektion, welche auch als Mund- oder Zungenpilz bekannt ist. In der Fachsprache spricht man auch von einer Candidose.
Wie erkennt man Soor im Mund?
Wie bei allen anderen Krankheiten wird zunächst eine Anamnese des Patienten durchgeführt. In den meisten Fällen erkennt der Arzt allerdings auf den ersten Blick, wenn Soor vorliegt. Kennzeichnend ist ein weißer Belag, der sich flächenartig auf der Zunge, bei halbherziger Behandlung, auch auf andere Organe ausbreitet, wie beispielsweise dem Rachen.
Welche Ärzte behandeln Mundsoor?
Sie haben viele Möglichkeiten, denn Haus-/Haut- sowie Zahnärzte sind die richtigen Ansprechpartner bei Pilz im Mund. Sollte Ihr Hausarzt also mal nicht anwesend sein, besteht kein Grund zur Verzweiflung.
Wie sieht die Diagnose von Mundsoor aus?
Es kommt darauf an, in welchem Zustand sich Soor befindet. Bei einer herkömmlichen beziehungsweise gewöhnlichen Untersuchung kommt ein Holzspatel mit der Mundschleimhaut in Kontakt und wird vom Arzt vorsichtig abgestreift, da die/der Patient/-in meistens über Schmerzen klagt. Ist der Mundsoor jedoch untypisch, macht der Arzt eine weitere Untersuchung. Hierzu wird ein Abstrich von der Mundschleimhaut entnommen, sodass die Erreger unter einem Mikroskop nachgewiesen werden können.
Woher bekommt man Mundsoor – Ursachen?
Auslöser von Mundsoor ist meist eine (durch gewisse Vorerkrankungen ausgelöste) geschwächte Immunabwehr wie beispielsweise Diabetes und HIV. Andere Erkrankungen und Merkmale, die zu Mundsoor führen können, sind:
- Krebserkrankungen, wie beispielsweise Leukämie
- Infektionskrankheiten, wie z.B. Lungenentzündung
- Nährstoffmangel, z.B. Eisen – und/oder Vitamin B Mangel
- verminderte Speichelproduktion
- Nikotinkonsum
- Mangelnde Mundhygiene
- angegriffene Mundschleimhäute durch Chemotherapie
- Strahlentherapie im Bereich von Mund und Hals
- Tragen von Zahnprothesen, weil dadurch das Zahnfleisch stark beansprucht wird oder aber auch durch mangelnde Prothesereinigung
Wie fängt Mundsoor an – Symptomatik?
Zu Beginn äußert sich Mundsoor mit kleinen weißen Pünktchen auf der Mundschleimhaut. Nicht nur auf der Zunge, sondern auch auf Gaumen, Zahnfleisch sowie auf den Innenseiten der Wangen können sich die weißen Pünktchen bilden.
Diese wiederum bilden einen Belag. Wichtig ist es deshalb, zeitig mit der Behandlung von Soor anzufangen, denn sonst breitet sich der Mundsoor im kompletten Mundraum aus und die Candidose kann sich verschlimmern. Es folgen dann:
- ein pelziges Gefühl auf der Zunge, aufgrund des Belags
- ein verminderter Geschmackssinn
- Schluckbeschwerden im Hals – / Rachenschmerzen
- Schmerzen beim Sprechen
- ein Brennen auf der Zunge
- verminderter Appetit durch Schmerzen beim Essen
Erscheinungsformen von Mundsoor
Je nachdem, ob ein leichter oder schwerer Verlauf vorliegt, unterscheidet man drei verschiedene Arten der Candidose:
1. Pseudomembranöse Candidose
Eine häufig vorkommende Form von Mundpilz. Die Mundschleimhaut ist hierbei stark gerötet mit weißen Punkten
2. Akute Erythematose
Eine eher seltene Form von Mundpilz. Diese Form tritt gehäuft bei Menschen mit schwachem Immunsystem auf. Auch hier ist die Schleimhaut gerötet und Betroffene verspüren ein brennendes Gefühl im Mund. Diese Form von Mundpilz entwickelt sich meist bei einer Therapie mit Antibiotika oder bei einer Infektion mit dem HI-Virus.
3. Hyperplastische Candidose
Diese Art tritt gehäuft bei Betroffenen mit Störungen des Immunsystems auf. Die Schleimhäute werden durch weiße Belege verdeckt, welche sich flächenartig ausgebreitet haben und festhaftend sind. Ein klassisches Beispiel für den Zungenpilz ist ein weißer Belag auf der Zunge oder dem Gaumen. Zudem kann diese Form über Monate oder Jahre andauern.
Wer ist am häufigsten betroffen?
Prinzipiell kann jeder an Mundsoor erkranken, aber es zeigt sich häufig, dass im Erwachsenen – und Säuglingsalter Menschen an Soor erkranken. Betroffene im Erwachsenenalter sind sowohl Menschen mit gewissen Vorerkrankungen, wie beispielsweise Diabetes oder HIV, als auch Menschen im Seniorenalter. Babys und Neugeborene tragen ebenfalls ein hohes Risiko an Mudsoor zu erkranken, da ihr Immunsystem (noch) nicht vollständig ausgeprägt ist. Besonders in den ersten zwei Lebensmonaten macht sich die Infektionskrankheit bemerkbar. Es kann aber auch angeboren sein, weil sich der Säugling bei der Mutter mit Scheidenpilzerregern ansteckt. Auch Scheidenpilz wird durch Hefepilze übertragen.
Ist Mundsoor ansteckend?
Der Erreger, welcher Mundsoor auslöst, ist ansteckend. Wie bereits erwähnt, stecken sich Säuglinge und Neugeborene bei der Mutter an, wie beispielsweise durch das Stillen und durch das Nuckeln von Schnullern, welches bereits mit Speichelsekret einer Infizierten in Kontakt war.
Mundsoor Hausmittel
Zwar stehen zur Beseitigung von Mundsoor die Behandlung von Medikamenten an erster Stelle, dennoch können bestimmte Hausmittel die Heilung fördern beziehungsweise unterstützen. Diese wären:
- Knoblauch
- Kokosöl
- Gelbwurzel Extrakt
- Salz
- Joghurt
- Teebaumöl
- Natron
- Olivenblatt
- Apfelessig
Knoblauch
Knoblauch ist eines der besten Hausmittel bei Mundsoor, wegen seiner pilzabtötenden Eigenschaften. Zudem trägt es zur Stärkung des Immunsystems bei. Am besten eine Knoblauchzehe im Mund gründlich zerkauen. Als Alternative kann man auch Knoblauchöl oder Knoblauchtabletten verwenden.
Kokosöl
Kokosöl hat eine antibakterielle Wirkung. Wichtig ist, dass das Öl gleichmäßig im Mundraum verteilt wird, sodass die Zunge ordentlich an Öl abbekommt beziehungsweise eingeölt wird. So oft wie möglich anwenden und am besten regelmäßig. Die Mundschleimhaut wird gepflegt und die Entzündung gelindert.
Gelbwurzel Extrakt
Dieses ist als Heilpflanze bekannt und in flüssiger Form erhältlich. Mit einem Wattestäbchen wird es an die betroffenen Stellen im Mund verteilt.
Salz
Salz ist eines der besten Hausmittel gegen Mundsoor. Dazu ein Teelöffel Salz in warmes Wasser geben und vermischen. Anschließend die Mischung gurgeln. Der Vorteil an diesem Hausmittel ist, dass es Bakterien, Keime und Pilze zerstört. Nach dem Gurgeln muss die Lösung wieder ausgespuckt werden. Diesen Vorgang mehrmals am Tag durchführen, um eine Wirkung zu erzielen. Am besten zwei- bis dreimal täglich.
Joghurt
Auch Joghurt kann zur Heilung von Mundsoor beitragen. Allerdings sollte man auf ungesüßte Joghurts zurückgreifen, da sich ansonsten der Pilz im Mund verschlimmern kann. Für ein paar Wochen sollte man täglich zwei bis drei Becher an Joghurt zu sich nehmen. Wichtig ist hierbei, dass dieser im gesamten Mundraum, vor allem aber auf der Zunge verrieben wird. Eine Einwirkzeit von Fünf bis Zehn Minuten sollte man berücksichtigen. Anschließend kann man den Mund ausspülen.
Teebaumöl
Teebaumöl verfügt über pilzabtötende Eigenschaften. Angewendet wird Teebaumöl in Verbindung mit warmem Wasser. Hierzu gibt man vier bis fünf Tropfen an Teebaumöl zu einer Tasse mit warmem Wasser hinzu. Für ein paar Minuten muss man dann diese Lösung gurgeln. Das ganze am besten zweimal täglich durchführen. Die Lösung aber nicht herunterschlucken, da sonst unerwünschte Nebenwirkungen auftreten können.
Natron
Natron ist zur Abtötung von Hefepilzen fähig. Hierzu vermischt man ein bis zwei Teelöffel Natron mit Wasser, bis eine Paste entsteht. Anschließend nimmt man ein Wattestäbchen und trägt die Paste auf die betroffenen Stellen im Mund auf. Für ein paar Minuten lässt man dann diese einziehen bis zu guter Letzt die Paste mit warmem Wasser wieder abgespült wird.
Olivenblatt
Dieses trägt einen Wirkstoff namens Oleuropein, welches das Immunsystem stärkt. Für ca. zwei bis drei Wochen wird es dreimal täglich angewendet. Als Alternative eignet sich aber auch Olivenblatt – Tee, welchen man Zehn Minuten ziehen lassen sollte, um eine starke Wirkung zu erzielen.
Apfelessig
Dieser beinhaltet Enzyme zur Bekämpfung von Mundwasser und stärkt das Immunsystem. Hierzu werden in warmem Wasser zwei Teelöffel rohen Apfelessig mit einem halben Teelöffel Salz vermischt. Die Lösung mehrmals am Tag verwenden, bis man eine Besserung spürt, am besten zwei- bis dreimal täglich.
Mundsoor – Behandlung mit Medikamenten
Wie bei allen anderen Krankheiten auch, gibt es zur Beseitigung von Mundsoor (rezeptpflichtige) Medikamente. Entscheidend hierbei ist, in welchem Zustand sich der Mundpilz befindet. Bei einem leichten Verlauf genügen bereits herkömmliche Mittel wie beispielsweise Lutschtabletten, Mundgel oder aber Lösungen. In einigen Fällen jedoch reichen diese Behandlungsmethoden nicht aus, weil sich der Mundsoor bereits auf andere Organe, wie beispielsweise dem Rachen, ausgebreitet hat. In diesem Fall liegt ein gravierenderer Fall vor und der Arzt verschreibt in solchen Fällen pilzabtötende Medikamente, sogenannte Antimykotika.
Welche Mundsoor Medikamente gibt es?
- Nystatin
- Miconazol
- Clotrimazol
- Fluconazol
Mundsoor Vorbeugung
Damit erst gar kein Mundpilz entsteht, ist die Pflege des gesamten Mundraumes entscheidend, also die Hygiene und Pflege von Zähne, Zahnfleisch sowie der Mundschleimhaut. Die Flüssigkeitszufuhr ist ebenfalls nicht zu unterschätzen, um die Mundschleimhaut feucht zu halten, was gerade bei Menschen im Seniorenalter beziehungsweise bei pflegebedürftigen Menschen oft vernachlässigt wird. Folgende Maßnahmen sind entscheidend: Verwenden Sie möglichst eine Zahnbürste mit weichen Borsten.
Zudem sollten Sie neben der Reinigung von Zähnen auch die Zahnzwischenräume nicht vernachlässigen, denn gerade dort lagern sich Essensreste und Zahnbeläge. Mundspülungen mit antiseptischen Lösungen sind ebenfalls zu empfehlen. Wichtig sind auch Zahnarztbesuche in regelmäßigen Abständen, denn dieser kann helfen, die Gesundheit des Mundes zu erhalten. Bei Menschen, die auf eine Zahnprothese angewiesen sind, ist es entscheidend, dass diese in regelmäßigen Abständen gereinigt werden. Eine schlecht sitzende Prothese sowie Speisereste können die Entstehung von Mundsoor nämlich begünstigen.
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