Das erwartet Männer bei der Prostata Untersuchung – Mit zunehmendem Alter kann Männern das Organ mit der Größe einer Kastanie Probleme bereiten. Die Prostata oder auch Vorsteherdrüse genannt, kann Inkontinenz begünstigen und zu einer der häufigsten Krebsarten beim Mann führen.
Daher gehört diese Untersuchung zum Krebsvorsorgeprogramm der gesetzlichen Krankenkassen für Männer ab 45 Jahren, bei entsprechender familiärer Vorbelastung sogar schon ab 40 Jahren. Denn Prostatakrebs ist, wenn er frühzeitig erkannt wird, sehr gut heilbar. Doch viele Männer zögern lange, bevor sie die erste Prostata Untersuchung in Anspruch nehmen. Dabei ist diese Untersuchung überhaupt nicht so schlimm, wie viele Männer befürchten.
Ablauf und Durchführung der Prostata Untersuchung
Die Prostata Untersuchung, auch im Rahmen des Krebsvorsorgeprogramms, wird in der Regel vom Hausarzt, Urologen oder dem hausärztlichen Internisten durchgeführt.
Vor der ersten Untersuchung klärt der Arzt mit dem Patienten in einem Gespräch den allgemeine Gesundheitszustand ab und befragt ihn über eventuelle Vorerkrankungen, familiäre Belastungen, durchgeführte Operationen oder vorhandene Beschwerden, wie zum Beispiel Probleme beim Wasserlassen, Harninkontinenz oder Potenzprobleme, die bereits erste Hinweise auf Erkrankungen der Prostata geben können.
Danach folgt die körperliche Prostata Untersuchung. Dazu wird der Patient vom Arzt gebeten, den Unterkörper frei zu machen und sich entweder auf der Untersuchungsliege auf die Seite zu legen oder nach vorn überzubeugen. Dann führt der Arzt seinen behandschuhten und mit einer großzügigen Menge an Gel versehenen Zeigefinger in den After des Patienten ein, um die Prostata zu untersuchen.
Diese lässt sich sehr gut über den Enddarm abtasten, um Veränderungen der Größe, der Form und der Oberflächenbeschaffenheit feststellen zu können, die erste Hinweise auf Erkrankungen geben können. Diese rektale Prostata Untersuchung ist völlig schmerzfrei, wenn der Patient entspannt ist und keine weiteren Erkrankungen des Enddarms vorliegen, und nach knapp 30 Sekunden auch schnell vorüber.
Mögliche Folgeuntersuchungen
Sollte der Arzt bei der rektalen Prostata Untersuchung Veränderungen oder eine Prostatahyperplasie, also eine meist gutartige und bei älteren Männern sehr häufig vorkommende Vergrößerung der Prostata, festgestellt haben, dann wird er anschließend eine Ultraschalluntersuchung durchführen, um die festgestellten Veränderungen besser beurteilen oder den Umfang der Vergrößerung bestimmen zu können.
Dazu führt der Arzt eine Ultraschallsonde in den Enddarm des Patienten ein. Dieser liegt dabei entweder auch auf der Seite oder mit gespreizten und angewinkelten Beinen auf dem Rücken. Diese Art der Prostata Untersuchung ist ebenfalls völlig schmerzfrei und dauert ungefähr eine Minute.
Des Weiteren kann der Arzt bei einer festgestellten Prostatavergrößerung zusätzlich noch eine völlig schmerzlose Harnflussmessung durchführen, um festzustellen, ob bereits Behinderungen des Harnabflusses durch eine Einengung der Harnröhre bestehen. Bei Verdacht auf eine Prostataentzündung, auch Prostatitis genannt, wird neben der Prostata Untersuchung mittels Ultraschall auch eine bakteriologische Untersuchung einer Harnprobe des Patienten durchgeführt.
Bei einem unklaren Befund, der auf Prostatakrebs hinweisen könnte, wird zusätzlich zur Ultraschalluntersuchung der Wert des prostataspezifischen Antigens, oder PSA Wert, bestimmt. Dieser Wert kann Aufschluss über das Vorhandensein oder den Verlauf einer Krebserkrankung geben. Dazu wird dem Patienten Blut abgenommen. Dieser Test kann auf Wunsch des Patienten auch vorsorglich im Rahmen der üblichen Krebsvorsorgeuntersuchung erfolgen, gehört dabei jedoch nicht zu den Regelleistungen der gesetzlichen Krankenkassen und muss daher aus eigener Tasche bezahlt werden.
Zusätzlich wird bei Verdacht auf ein Prostatakarzinom in der Regel über den Enddarm mit örtlicher Betäubung eine Gewebeprobe mithilfe einer Nadel aus der Prostata entnommen, die dann einen endgültigen Befund ermöglicht.
Für jeden Mann ist daher eine Prostata Untersuchung, die in regelmäßigen Abständen durchgeführt wird, zu empfehlen. Beschwerden und Schmerzen sollte „Mann“ in keinem Fall ignorieren oder den Arztbesuch hinauszögern. Denn ein falsches Schamgefühl oder Ängste, dass eine Prostata Untersuchung Schmerzen, Inkontinenz oder gar Impotenz verursachen könnte, sind völlig unbegründet.
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