Der gewöhnliche Natterkopf ist ein Gewächs aus der Familie der Raublattgewächse. Die Pflanze mag trockene Standorte und wächst in der freien Natur. Die zweijährige Pflanze kann eine Wuchshöhe von 25 bis 100 Zentimeter erreichen. Von Mai bis Oktober bilden sich Blüten an der Pflanze, die gern von Bienen und Schmetterlingen besucht werden. Der Nektar ist besonders in den blau-rosa Blüten. Die Blätter der Pflanzen sind lanzettenähnlich und werden bis zu 10 cm lang. Der Stängel ist steif nach oben ragend und rund in der Form. Die Natterkopfpflanze hat Borsten an den Blättern und am Stängel. Der wissenschaftliche Name der Pflanze ist Echium vulgare und die Chromosomenzahl beträgt 2n = 32.
Wie pflege ich den gewöhnlichen Natterkopf?
Der gewöhnliche Natterkopf ist sehr pflegeleicht und auch für Anfänger geeignet. Er wächst in jedem Wildgarten oder auch im Beet oder im Kübel. Er braucht nur wenig Wasser, besonders am Anfang in der Wachstumsphase und mag einen sonnigen Standort. Wer ihn weiter im Garten haben möchte, sollte ihn bis zum Winter nicht abschneiden. Denn der Natternkopf hat als getrocknete Pflanze noch Samenkörnchen in sich. Die Pflanze heißt Natterkopf, weil die Blüten ein ähnliches Aussehen haben wie ein Natterkopf.
Manchmal wird die Pflanze verwechselt mit dem blauen Ochsenkopf. Die Samenkörnchen aus den Blüten sind klein und schwarz. Sie können im August aus den Blüten geschüttelt werden und dann entweder an gleicher Stelle in die Erde gelangen. Im Frühling braucht der Samen eine Keimungstemperatur von etwa 10 bis 15 °C Grad. Die Natterkopfpflanze kann sich stets wieder durch ihren Samen vermehren und sich selbst aussäen. Die bienenfreundliche Pflanze ist ein wahrer Insektenmagnet für den Garten.
Bestandteile der Pflanze
Der gewöhnliche Natterkopf hat Inhaltsstoffe, die harntreibend, hustenstillend, schweißtreibend und wundheilend wirken können. Die Inhaltsstoffe sind teilweise giftig, weil sie Alkaloide, Allantoin, Pyrrolizidinalkaloide und Schleimstoffe enthalten. Die Pflanze soll nicht zur Kleintierfütterung verwendet werden. Denn für kleine Warmblütler sind die Inhaltsstoffe giftig. Beim Menschen kann die Pflanze auch in der Heilkunde Anwendung finden bei zum Beispiel Erkältung, Hautproblemen und Kopfschmerzen.
Die Blätter können Gemüsegerichte bereichern und die blauen Blüten können auf den Salat gestreut oder in Teemischungen beigemengt werden. Die Heilwirkungen der Natterkopfpflanze sind den Heilwirkungen von Borretsch und Beinwell sehr ähnlich. In der Pharmaindustrie findet der Natterkopf allerdings noch nicht Beachtung, obwohl aus den Natterkopfwurzeln auch eine Salbe ähnlich der Beinwellsalbe hergestellt werden kann. Diese Salbe hilft bei Verstauchungen, Zerrungen und Quetschungen.
Aus den Inhaltsstoffen des Natterkopfs kann auch ein Breiumschlag aus frischen Pflanzenteilen hergestellt werden für die Reifung von Furunkeln und Abszessen. Der Brei wird auf ein Baumwolltuch gegeben und so auf der Wunde oder den Wunden aufgetragen und mit einer Mullbinde als Verband fixiert. Der Tee von Natterkopfblüten hilft bei Erkältungen, Kopfschmerzen und Fieber. Zweimal täglich eine Tasse aus einer Mischung von zwei Teelöffeln getrockneten und einem Teelöffel frischem Natterkopf trinken.
Der Tee soll 10 Minuten ziehen und er kann mit Honig gesüßt werden. Der Tee kann auch direkt auf die Haut aufgetragen werden bei rauer und spröder Haut oder bei Schnupfennasen. Die Wurzeln vom Natterkopf sind früher auch zur Wollfärbung benutzt worden. Sie können die Wolle rot färben. Früher sind die getrockneten Pflanzenteile des Natterkopfs auch in Matratzen gefüllt worden, um Mäuse abzuwehren. Da der Natterkopf aussieht wie eine Natter, hat man die Pflanze in früheren Zeiten auch gegen Schlangenbisse eingesetzt.
Der Natterkopf: Ökologie
Der Natterkopf überdauert den Winter als Hemikryptophyt und ist eine Trockenpflanze. Die Bestäubung der Blüten und Griffel erfolgt durch zahlreiche Insekten, besonders Schwebfliegen, Bienen und Falter saugen den Nektar und bestäuben die Blüten. Wissenschaftlich festgestellt ist, dass ungefähr 40 verschiedene Schmetterlingsarten auf dem Natterkopf beobachtet worden sind. Sie kommen meistens nachmittags um 15.00 Uhr zur Blüte.
Die Blütenfarbe wechselt von roter zu blauer Farbe. Besonders reich an Nektar sind die rosa Blüten, die oft von Bienen besucht werden. Zunächst sind die Blüten männlich, später sind sie weiblicher Natur. Der Natterkopf breitet sich aus durch Diasporen, die durch Klett- oder Klebwirkung vom Wind oder vom Menschen verbreitet werden. Neben Insekten wird der Natterkopf auch von der Netzwanze Dictyla echii oder vom Landkarten-Raublattrüssler besucht.
Die Griffel der Blüte sind zweispaltig. Der Natterkopf kann auch krank werden, wenn er durch den Rostpilz Puccinia recondita mit Spermogonien und Aecidien befallen ist. Die Pflanze hat mehrere Trivialnamen zum Beispiel:
- Eisenhart
- Frauenkrieg
- Natterkraut
- Otterkopf
- Quäkerkutt
- Saurüssel
- starrer Hansl
- stolzer Heinrich
- Steinzungenwurz
- Schlangenhaupt
- Weiberkrieg
- falscher Wayd.
Weiterer Nutzen der Pflanze
Der Natterkopf ist eine Zierpflanze für den Garten und er dient als Bienenweide. Von Imkern wird er als Nebentracht sehr geschätzt, da der Zuckergehalt mit 1,64 mg Zucker/Tag je Blüte sehr hoch ist. Wenn er auf einer Fläche von einem Hektar angebaut wird, ist ein Ertrag von 429 kg pro Blühsaison zu erwarten. Der Honig enthält jedoch auch Pyrrolizidinalkaloide laut Untersuchungen des Bundesamts für Risikobewertung.
Deswegen wird empfohlen, die Belastung des Honigs durch das Beimischen von geringer belasteten Honig zu reduzieren. Der Natterkopf ist in ganz Europa und in den gemäßigten Zonen Asiens verbreitet. In Afrika, Australien, Neuseeland, Süd- und Nordamerika kommt er als Neophyt vor. Die Pflanze kann auch auf Böden wachsen, die mit Schwermetallen belastet sind.
Der Natterkopf ist eine giftige Pflanze
Der Natterkopf ist für Kleintiere kleine Warmblütler aufgrund des Gehalts an Allantoin und Pyrrolizidinalkaloide eine der giftigen Pflanzen. Für den Menschen besteht kaum eine Vergiftungsgefahr. Auch Schafe können das Gift in den Vormägen neutralisieren, wenn sie sich von diesen giftigen Pflanzen ernähren. Die Heilwirkung der Pflanze ist entzündungshemmend, diuretisch, adstringent, schweißtreibend und antirheumatisch. Wenn zu viel davon eingenommen wird, kann die Pflanze jedoch auch leberschädigend sein und eine karzinogene Wirkung haben. Auch der Honig, der von Bienen eingesammelt wird, kann belastend sein. Oft wird die Pflanze mit der gemeinen Ochsenzunge verwechselt, der ebenfalls giftig ist, aufgrund des Gehalts von Pyrrolizidinalkaloid.
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