Wodurch zeichnet sich ein Flachdach aus? – Ein Flachdach zeichnet sich, wie der Name schon sagt, dadurch aus, dass es sehr flach ist: Seine Dachneigung ist sehr gering und beträgt 7° und mindestens 2% (1,1°). Das Dach ist so flach, damit Niederschläge leichter abfließen können.
Flachdach Aufbau und Materialien
Zu unterscheiden ist zunächst zwischen dem belüfteten Dach und dem unbelüfteten Dach. Der Luftzwischenraum zwischen der Unterkonstruktion, die die Wärme trägt und der Abdichtung ist typisch für das belüftete Dach. Dieser Zwischenraum verringert durch die unaufhörliche Wärmeabfuhr das Risiko von Spannungsschäden der Dachkonstruktion. Sollte Feuchtigkeit in die Rinnen eindringen, trocknet sie schnell und verursacht meist keine Probleme beim Flachdach Aufbau.
In ungedämmten Teil der Konstruktion wirkt sich das belüftete Flachdach allerdings nachteilig aus, da es Temperaturschwankungen begünstigt. Das unbelüftete Flachdach zeichnet sich durch den einschaligen Schichtaufbau aus. Die Konstruktionsschichten werden direkt auf der Unterkonstruktion platziert. Die Aufbauhöhe ist wesentlich geringer, weil die Belüftungsschicht fehlt. Unbelüftete Flachdächer erfreuen sich deshalb großer Beliebtheit und stellen eine weit verbreitete Dachform dar.
Feuchtigkeit darf nicht ins Innere des Daches eindringen: Wegen der fehlenden Belüftungsschicht würde das Wasser dort nicht trocknen, sondern Schäden verursachen. Außerdem gibt es noch die Kategorie des einschaligen Umkehrdachs: Hier wird die Abdichtung unter der Wärmeschicht angebracht. Dadurch ist die Abdichtung vor Temperaturschwankungen zuverlässig geschützt. Man verlegt außerdem druckbelastete Dämmplatten auf der Abdichtung. Weitere Infos aus der Kategorie Bauen und Wohnen.
Die Flachdachrichtlinie
Diese Richtlinie nennt sich auch Fachregel für Abdichtungen, kurz Flachdachrichtlinie, und wurde vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) – Fachverband Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik verfasst. Diese Richtlinie subsumiert gängige Regel, entbindet Sie jedoch nicht von der Pflicht, DIN-Normen einzuhalten. Die Flachdachrichtlinie gliedert sich in insgesamt fünf Kapitel:
- Allgemeine Regeln
- Regel für Abdichtungen nicht genutzter Dächer
- Regel für Abdichtungen genutzter Dächer und Flächen
- Details
- Pflege und Wartung
- In den Anhängen sind enthalten: Die Flachdachrichtlinie ist Bestandteil der Publikation Deutsches Dachdeckerhandwerk – Regeln für Abdichtungen. Diese Richtlinie kann über den Rudolf Müller Verlag bezogen werden.
Vorteile eines Flachdachs
- Das Flachdach wirkt sehr modern, es zeichnet sich durch eine schlichte Eleganz sowie durch eine gewisse Sachlichkeit der Linien aus. Dieses Design wirkt ansprechend und deshalb ist es nicht weiter verwunderlich, dass das Flachdach sich großer Beliebtheit erfreut.
- Die Optik kann durch eine Begrünung aufgehübscht werden. Die Pflanzen harmonieren perfekt mit dem Flachdach. Außerdem kann man dadurch auf eine relativ einfache Weise einen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Artenvielfalt leisten.
- Eine spätere Aufstockung ist jederzeit möglich: Auf dem Flachdach kann noch ein Dachgeschoss platziert werden. Wer bei warmen Wetter die Sonne genießen möchte, kann auch eine Terrasse oder/und einen Garten auf dem Dach anbringen. Ein Garten auf dem Dach wirkt außerdem temperaturregulierend und dämpft laute Geräusche.
- Im Gegensatz zum geneigten Dach muss bei einem Flachdach keine Rücksicht auf die Neigung genommen werden. Die Bewohner können den Raum voll und ganz für sich ausnutzen und so gestalten, wie es ihnen gefällt. Selbstverständlich ist es auch auf dem Flachdach möglich, Fenster anzubringen.
Nachteile eines Flachdachs
- Das Flachdach muss perfekt abgedichtet sein und darf nicht alleine über den Wasserablauf abgewässert werden. Andererseits sind Materialschäden am Dach vorprogrammiert und die Feuchtigkeit kann sogar ins Haus eindringen. Das Flachdach muss gründlich kontrolliert und mit viel Fachwissen und Achtsamkeit gepflegt werden.
- Die Wärmedämmung muss ebenfalls perfekt sein, anders lässt sich die Temperatur im Haus nicht regulieren. So werden sie im Winter durchgehend frieren und im Sommer sich kaum noch vor der Hitze retten können. Außerdem kann das Kondenswasser ins Haus tropfen und einen Schimmelbefall auslösen. Die Dämmung der Außenwände muss so angebracht werden, dass sie lückenlos in die des Flachdachs übergehet, andererseits können Wärmebrücken entstehen, die nicht gerade zu einer komfortablen Wohnsituation beitragen.
Wie kann man ein Flachdach abdichten?
Das Dach wird so stark durch Witterungsbedingungen, sei es Regen oder Sonne, so stark beansprucht wie kein anderes Teil des Hauses. Es schützt das Haus und seine Bewohner. Deshalb ist eine optimale Abdichtung, die höchsten Ansprüchen gerecht wird, absolut unabdingbar. Dafür muss man auf hoch entwickelte Abdichtungssysteme zurückgreifen und diese durch einen Profi installieren lassen. Auf diverse Dachdurchlässe, z. B. Anschlüsse an den Dachrändern, muss man dabei sein besonderes Augenmerk legen, um das Flachdach abdichten zu können.
Bitumen- und auch Kunststoffbahnen sowie Flüssigkunststoff sind werden typischerweise zur Abdichtung der Dächer eingesetzt. Als Basis fungiert normalerweise eine Stahlbetonplatte, auf dieser können außerdem noch Flachbleche verlegt werden. Eine Vorbehandlung mit Bitumen-Voranstrich gilt als der Geheimtipp unter den Profis. EPDM-Dichtbahnen (Ethylen-Propylen-Dien-Monomere) eignen sich sehr gut für klassische Flachdächer, da sie nahtlos sind. Flachdächer dürfen auf keinen Fall mit Materialen belegt werden, die viele Fugen oder Nähte haben. In diesem Fall könnten Staunässe und Materialschäden auftreten und Feuchtigkeit könnte ins Innere des Hauses vordringen.
Wie ist die Haltbarkeit eines Flachdachs?
Wie oben schon mehrfach erwähnt, muss ein Dach gründlich gepflegt werden, damit keine Schäden entstehen. Vor allem sind Wasserschäden gefährlich. Im Rahmen regelmäßiger Inspektionen können schon kleine Schäden erkannt und behoben werden, damit das Dach nicht beschädigt wird. Durchschnittliche Lebensdauer eines Daches liegt bei 40 Jahren.
Extensive Dachbegrünung: Welche Pflanzen eignen sich für das Flachdach?
Die extensive Dachbegrünung ist ein wertvoller Beitrag zur Aufrechterhaltung der Artenvielfalt und sieht außerdem sehr schön aus. Aber was ist hierbei zu beachten? Folgende Pflanzen eignen sich dafür:
- stark wasserspeichernde Pflanzen, z. B.
- Mauerpfeffer (Sedum),
- Hauswurz (Sempervivum)
- oder Steinbrech (Saxifraga)
Normalerweise streut man kurze Triebstücke dieser Pflanzen als Streugut auf die Erde.
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