Lüften ist wichtig. Wer nicht lüftet, riskiert einen schlechten Luftaustausch, Fensterfalzlüfter können hier einen Beitrag leisten. Immerhin atmet der Mensch bei jedem Atemzug 4% CO₂ aus. Und Schimmel spielt eine große Rolle, denn dieser tritt schnell auf, wenn nicht regelmäßig gelüftet wird. Doch um Schimmel effektiv zu vermeiden sollte man mindestens 12 Mal am Tag, mindestens doch aber alle 2 Stunden einmal lüften.
Lüften bedeutet dabei für jeweils 5 Minuten Stoßzulüften. Dabei sollten die gegenüberliegende Fenster weit geöffnet werden (nicht gekippt), um die Raumluftqualität zu verbessern. Klingt kompliziert und nicht umsetzbar? Zum Glück gibt es hier Abhilfe in Form eines Fensterfalzlüfters.
Was sind Fensterfalzlüfter?
Fensterfalzlüfter sind kleine Aufsätze, die an die Fenster angebracht werden und so dafür sorgen, dass ein Luftwechsel im Raum stattfinden kann. Frische Luft kann jederzeit nachströmen und Feuchtigkeit wird aus dem Zimmer abtransportiert. Der Lüfter wird in den Fensterfalz eingebaut und ist bei geschlossenem Fenster nicht zu sehen. So kann ein Luftaustausch zu jeder Tageszeit stattfinden, ohne dass die Bewohner des Gebäudes zu Hause sein müssen.
Ideal ist auch, dass durch einen Fensterfalzlüfter immer die ideale Luftfeuchte vorherrscht, selbst wenn es draußen zum Beispiel feuchter oder kälter ist. Die so kontrolliert einströmende Luft hilft dabei, Schimmel vorzubeugen und sorgt für ein angenehmes Raumklima. Perfekt für jeden, der nicht 12 Mal am Tag lüften möchte oder kann.
Der kleine Lüfter wird dabei ganz einfach installiert und anstelle der Dichtung im Fensterrahmen angebracht. So entstehen kleine Spalten mit Klappen, durch die Luft von Außen in das Gebäude gelangen kann. Besonders schön: Bei starkem Wind oder Sturm werden die Klappen zugedrückt, sodass keine Zugluft entsteht. Auch Regen oder Schnee kann nicht durch die Spalten ins Innere gelangen.
Wann sind Fensterfalzlüfter sinnvoll?
Fensterfalzlüfter sind eine gute Möglichkeit, einen geregelten Luftaustausch zu gewährleisten. Gerade in Neubauten oder Gebäuden, die energetisch saniert wurden, findet dieser Austausch oft nicht mehr statt. Was auch zunächst Sinn macht, denn so sollen Heizkosten eingespart werden. Doch auf diesem Weg findet keine Lüftung mehr statt und Schimmel kann sich breit machen. Auch Feuchtigkeit und andere Schadstoffe bleiben in der Atemluft im Gebäude erhalten.
Anstatt selbst ständig zu lüften oder Belüftungsanlagen einzubauen sind Fensterfalzlüfter eine einfache und unkomplizierte Lösung, schon alleine da sie ganz leicht nachgerüstet werden können. Auch in älteren Gebäuden kann sich ein solcher Lüfter lohnen, sofern sich herausgestellt hat, dass zum Beispiel Schimmel durch einen schlechten Luftaustausch und zu hohen Feuchtigkeitsgehalt ausgelöst wird. Interessant ist auch die Anwendung der Falzlüfter als Verbrennungsluftversorgung für Kamine und Heizungsanlagen, die von der Raumluft abhängig sind.
Günstig und effektiv – Kosten von Fensterfalzlüftern
Die kleinen Lüfter sind günstig und einfach einzubauen. Sie sind daher die ideale Lösung für fast alle Gebäudearten. Günstige Modelle sind schon ab circa 20 Euro erhältlich, teure Modelle (meistens mit mehreren Lüftern im Paket) sollten nicht mehr als 40 Euro kosten. Hinzu können eventuell Kosten für die Montage durch einen Handwerker anfallen, falls man diese Aufgabe nicht selbst übernehmen möchte.
Vor- und Nachteile von Fensterfalzlüftern
Lüfter, welche an der Fensterfalz angebracht werden, haben viele Vorteile. An erster Stelle steht hier, dass der Fensterfalzlüfter immer im Einsatz ist, die Lüftung funktioniert so stetig und ohne Energiezufuhr. Bewohner eines Gebäudes brauchen so nichts mehr zu machen, denn es gelangt so ausreichend frische Luft in die Wohnräume, ohne dass Fenster geöffnet werden.
Die Lüftung erfolgt bei jedem Wetter, ohne dass es zu Problemen kommt. So wird Schimmel optimal vorgebeugt, Feuchtigkeit kann sich nicht mehr so einfach festsetzen. Auch optisch sind diese Lüftungssysteme eine gute Lösung, denn sie sind so gut wie unsichtbar. Bei geöffnetem Fenster lassen sich die Fensterfalzlüfter ganz einfach installieren und auch säubern. Sie benötigen keine Wartung, keinen Strom und verursachen keine Geräusche im Gegensatz zu anderen Belüftungsanlagen. Gegenüber anderen Lüftungssystemen sind diese Lüfter fürs Fenster wesentlich kosteneffektiver und haben einen geringeren Installationsaufwand.
Allerdings haben Fensterfalzlüfter auch einige wenige Nachteile. Zum einen funktioniert die Lüftung nicht bei geschlossenen Rollläden. Das heißt, dass zur Abdunklung ein Rollladen oder eine Gardine im Inneren des Hauses angebracht werden muss. Für optimalen Komfort im Inneren sollte trotzdem regelmäßig gelüftet werden, ganz drumherum kommen wird man nicht.
Je nach Bauart des Gebäudes und der Dachform kann es zu einer Verschlechterung der Energiebilanz kommen. Für einige Menschen ist ein Fensterfalzlüfter nicht geeignet, da diese nicht verschlossen werden können. Zwar sind die Lüfter durch ihre Bauart so angelegt, dass Regenwasser und starke Windböen keinen Weg hineinfinden doch sie lassen sich nicht komplett verschließen. Das heißt, dass Stoffe von draußen stetig ins Innere gelangen können. Dazu gehören auch Pollen, die besonders für Allergiker zum Problem werden können.
Kann man Fensterfalzlüfter einfach nachrüsten?
Fensterfalzlüfter lassen sich denkbar einfach einbauen und somit nachrüsten. Die Kosten für eine solche Nachrüstung sind niedrig und liegen selbst bei vielen Fenstern eher im niedrigen dreistelligen Bereich. Falls man diese nicht selbst installieren möchte, dann können noch Kosten für Handwerksarbeiten hinzukommen. Das selbstständige Einbauen der Lüfter ist aber auch kein Problem. Diese werden ganz einfach in der Fensterfalz (dem Bereich zwischen Fensterflügel und dem Rahmen) eingesetzt. Dazu wird ein Stück des Gummis zur Dichtung entfernt und an dieser Stelle der Fensterlüfter eingesetzt.
Doch nicht immer ist ein Nachrüsten erlaubt. Vor allem in Häusern mit einem strikten Energiesparkonzept dürfen Fensterfalzlüfter nicht nachträglich eingebaut werden. Denn die Lüfter können das gesamte Konzept durcheinander bringen und den Energiebedarf steigern.
Wie wirken sich Fensterfalzlüfter auf die Heizkosten aus?
Lüfter am Fenster sind günstig, klein und lassen sich ohne viel Aufwand nachrüsten. Sie schützen effektiv gegen Schimmel im Haushalt. Sie klingen nach einer perfekten Lösung, doch wie sieht es mit den Heizkosten aus? Da die Luftströme konstant sind und die Lüfter (solange sie nicht mit einer Wärmerückgewinnung verbunden sind) auch kalte Luft hineintragen kann, kann es dazu kommen, dass die Heizkosten geringfügig ansteigen.
Doch im Gegenzug bedeutet ein luftdichtes Gebäude, dass feuchte Luft nicht nach draußen gelangen kann und sich so in allen Dingen festsetzen kann. Dies führt zu Schimmel oder Bauschäden. Geringfügig höhere Heizkosten sind, solange es in dem jeweiligen Energiebilanzplan des Gebäudes liegt, ein guter Austausch für ein schimmelfreies Zuhause.
Sind Fensterfalzlüfter schalldicht?
Fensterfalzlüfter sind prinzipiell nicht schalldicht. Das können sie auch nicht sein, da sie ja stets offen sein müssen, um Luft durchzulassen. Durch den Einbau von solchen Lüftern wird zwangsweise mehr Lärm von außen nach innen gelangen. Im Schnitt kann man damit rechnen, dass die Schalldämmung um 3 bis 6 Dezibel reduziert werden kann, je nachdem an welchem Ort die Fensterlüfter angebracht werden.
In ruhigen Gegenden sollte durch den Einsatz eines Lüfters an der Fensterfalz kaum einen Unterschied machen. Wer allerdings direkt neben einer viel befahrenden Straße liegt, der wird einen größeren Unterschied merken und wird sich vielleicht gegen dieses Lüftungssystem entscheiden.
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