Wutanfälle, Trotzphasen, Tränen ohne erkennbaren Grund – kommt dir das bekannt vor? Dann bist du nicht allein. Viele Eltern stehen irgendwann vor der Frage: Warum reagiert mein Kind so heftig? Und vor allem: Wie kann ich ihm helfen, besser mit seinen Gefühlen umzugehen?
Die Antwort liegt in einem Schlüsselbegriff, der in der Erziehungswissenschaft immer mehr an Bedeutung gewinnt: Selbstregulation.
Was ist Selbstregulation überhaupt?
Selbstregulation bedeutet, dass ein Kind lernt, seine Gefühle, Impulse und Bedürfnisse zu erkennen und zu steuern. Das heißt nicht, dass es seine Emotionen unterdrücken soll – im Gegenteil. Es geht darum, sich selbst zu spüren und bewusst zu entscheiden, wie man damit umgeht.
Ein Kind, das gut reguliert ist, kann z. B. bei Frust nicht sofort losbrüllen, sondern tief durchatmen, seine Wut benennen oder sich bewusst eine Auszeit nehmen.
Warum fällt Kindern das so schwer?
Ganz einfach: Weil das menschliche Gehirn nicht fertig zur Welt kommt. Der sogenannte präfrontale Cortex – die Schaltzentrale für Selbstkontrolle und Emotionsregulation – entwickelt sich erst über viele Jahre hinweg. Besonders im Vorschulalter (ca. 3 bis 6 Jahre) ist dieser Teil des Gehirns noch „in Bau“.
Deshalb brauchen Kinder in dieser Phase kein strenges Verhaltenstraining, sondern vor allem: Begleitung, Verständnis und Werkzeuge, um sich selbst besser zu verstehen.
Erste Anzeichen, dass dein Kind Unterstützung braucht
- Wutausbrüche, die scheinbar aus dem Nichts kommen
- Schwierigkeiten, zur Ruhe zu finden (z. B. abends)
- Ständiges Aufbegehren gegen Regeln
- Übermäßige Ängstlichkeit oder Scham
- Schwierigkeiten im sozialen Miteinander
- Große Empfindlichkeit bei Reizüberflutung (z. B. Geräusche, Kleidung, Veränderungen)
Viele dieser Anzeichen treten auch bei hochsensiblen Kindern oder Kindern mit ADHS besonders intensiv auf.
Wie Eltern die Selbstregulation fördern können
Es braucht keine Perfektion – aber ein bisschen Werkzeug hilft enorm. Hier ein paar erprobte Ansätze:
1. Gefühle benennen
Statt: „Jetzt reiß dich zusammen“ lieber: „Ich sehe, dass du gerade richtig wütend bist.“
2. Routinen schaffen
Ein klar strukturierter Tag gibt Sicherheit – gerade für Kinder, die schnell überfordert sind.
3. Fantasiereisen & Achtsamkeit
Geführte Geschichten helfen, zur Ruhe zu kommen und in sich hineinzuhorchen. Schon drei Minuten können Wunder wirken.
4. Gefühlskarten nutzen
Kindgerechte Bildkarten ermöglichen Kindern, ihre Gefühle auszuwählen und mitzuteilen – ohne viele Worte.
5. Belohnungssysteme positiv nutzen
Nicht als Strafe, sondern als Motivation, Fortschritte sichtbar zu machen. Hier helfen z. B. Stickerpläne oder ein Routine-Planer.
Buchtipp: Selbstregulation kindgerecht erklärt – mit Gefühlskarten, Übungen & Fantasiereisen
Wenn du dir wünschst, dein Kind auf diesem Weg spielerisch und liebevoll zu begleiten, empfehle ich dir mein Buch:
👉 Selbstregulation für Kinder – mit Skilltraining, Gefühlskarten & Achtsamkeit
Darin findest du:
- kindgerechte Erklärungen zu Gefühlen
- 42 kreative Übungen aus Therapie & Pädagogik
- Fantasiereisen für Entspannung & Selbstvertrauen
- ausdruckbare Gefühlskarten & „Ich schaff das“-Karten
- Hilfen für ADHS, Hochsensibilität & emotionale Regulation
Das Buch eignet sich für Kinder ab 4 Jahren, ist praxiserprobt und ideal für Eltern, Pädagogen oder Coaches.
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Fazit: Selbstregulation ist kein Automatismus – aber erlernbar
Gefühle sind nie falsch – aber der Umgang mit ihnen kann gelernt werden. Kinder brauchen dabei unsere Unterstützung, unsere Geduld und ein bisschen Werkzeug. Kein Kind wird über Nacht zur Selbstregulations-Expertin – aber jedes Kind kann lernen, mit seinen Gefühlen sicherer umzugehen.
Denn emotionale Stärke ist kein Talent – sie ist eine Fähigkeit. Und Fähigkeiten kann man trainieren. 💛
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