In der digitalisierten Welt sind automatisierte Prozesse unabdingbar. Unweigerlich mit dem Stichwort „Wettbewerbsfähigkeit“ verknüpft, ist Automatisierung für viele Unternehmen der Schlüssel zum Erfolg. Gerade im globalen Wettbewerb gilt dies für viele Personen als letzte Chance für Europa auf dem internationalen Markt. Mitarbeiter werden schrittweise durch Roboter ersetzt. Fachkräfte, die Prozesse verstehen und steuern müssen, werden umso mehr gesucht.
Natürlich macht Industrie 4.0 auch vor der Gebäudereinigung nicht Halt. Hat sich der Saugroboter in privaten Haushalten schon längst durchgesetzt, so befindet er sich in der Industrieanwendung gerade am Start. Nutzen viele Menschen einen Roboter derzeit noch ergänzend zu einem herkömmlichen Sauger, so findet dennoch stetig eine Marktverdrängung statt. Einmal kommerziell genutzt, schießen Neuentwicklungen nur so aus dem Boden und die Preise fallen entsprechend. Wie im privaten, so verhält es sich natürlich auch im gewerblichen Bereich. Aktuell bieten Saugroboter mit Absaugstation nahezu autarke Geräte zur Bodenreiniung.
Industrielle Staubsauger
Schon manuelle Haushaltsgeräte unterscheiden sich, obgleich desselben Funktionsprinzips, teilweise sehr stark von den Industriestaubsaugern. Meist in Tonnenform ausgelegt, haben die Industriesauger ein wesentlich größeres Volumen und werden oft von mehreren Elektromotoren angetrieben. Daraus resultierend, sind Volumenstrom und Saugkraft wesentlich stärker. Einen übersichtlichen Vergleich aktueller Industriesauger findet man auf industriestaubsauger-vergleich.de.
Der Markt gliedert sich mittlerweile in folgende Varianten:
- Mehrzwecksauger
- Nasssauger
- Schlammsauger
- Laubsauger
- Straßensauger/Kehrmaschine
Staubsaugerroboter kamen bisher nur in privaten Haushalten zum Einsatz. Sie sind als flache, zylindrische Scheiben, mit einem Durchmesser von etwa 32 cm und einer Dicke von ca. 8 cm, ausgelegt. In der Industrie sind Robotersauger, vom Prinzip her, gleich aufgebaut, Schmutzbehälter und damit die Hauptabmessungen sind entsprechend größer dimensioniert.
Anforderungen an den Staubsaugerroboter im Gewerbe
Die Anwendung eines Industriestaubsaugroboters sind die gleichen, wie für einen herkömmlichen. Die Anforderungen sind dennoch wesentlich höher Der Roboter muss genügend Saugkraft besitzen, um gegebenenfalls Späne, Öl oder ähnliche Verschmutzungen, locker wegstecken zu können. Auch Oberflächen, wie Teppiche, muss der Roboter mühelos reinigen können.
In einer Lagerhalle oder einer spanabhebenden Fertigung ist grundsätzlich mit wesentlich mehr Verschmutzung, als im Haushalt, zu rechnen. Dementsprechend hoch sind die Betriebsstunden und damit der Verschleiß, sowie die Abnutzung. Um dies sicherstellen zu können, müssen Systembauteile, wie Gehäuse oder die Antriebseinheit, robuster ausgeführt werden. Da es meist auch größere Flächen zu reinigen gibt, muss die Haltbarkeit des Akkus garantiert werden.
Die Modelle
Sucht man nach Industriestaubsaugrobotern, so fällt auf, dass das Angebot schwindend klein ist. Genauer genommen gibt es derzeit ein einziges Produkt auf dem Markt. Nachdem Kärcher, vornehmlich bekannt im Hochdruckreiniger-Bereich, die Produktion des Robocleaner RC 3 eingestellt hat, bleibt nur noch der Makita DRC200Z übrig. Der Hersteller von Akku- und Elektrowerkzeug hat damit ein eigenes Produkt ganz für die Industrieanwendung entwickelt. Mit einem Staubbehälter von 2,5 Liter und einem Gewicht von 7,3 kg, kann er je Vollladung 500 m2 Fläche reinigen. Wahlweise kann ein Lithium-Ionen Akku oder zwei davon je 18 V eingesteckt werden. Je nachdem beträgt die Laufleistung 120 bis 200 Minuten. Der Anwender wird durch eine LED-Lampe darüber informiert, dass der Schmutzbehälter voll ist.
Die Einschaltzeiten können vorab einprogrammiert werden, auch mittels Fernbedienung kann der Roboter gesteuert werden. Ein Highlight hierbei ist, dass ein Reinigungsplan erstellt werden kann. Im Falle, dass der Roboter einmal nicht mehr gefunden werden kann, gibt es mit der Fernbedienung eine Suchfunktion. Mit Sensoren zur Vermeidung von Zusammenstößen ausgestattet, kann der Saugbereich mit Bodenmarkierungen abgesteckt werden. Der Roboter erkennt diese Markierungen und bewegt sich nicht außerhalb. Des Weiteren besitzt der Roboter drei Bürsten für grobe Verschmutzungen. Er deckt alle nötigen Funktionen für den Einsatz im industriellen Gewerbe ab.
Extra für das Gewerbe entwickelt und gegenüber herkömmlichen Robotersauger deutlich überlegen, so ist er den manuellen Industriesaugern, was Volumen des Schmutzbehälters betrifft, deutlich hinten nach. Positiv ist natürlich, dass nicht nur lästiges An- und Abstecken des Kabels erspart wird, sondern viel mehr, dass der gesamte Saugprozess quasi von alleine läuft. Dies hat aber auch seinen Preis; Robotersauger liegen in einer deutlich höheren Preiskategorie, als herkömmliche Modelle. Dabei sind die Akkus und das Ladegeräte bei den meisten Anbietern nicht inkludiert und muss extra beschafft werden. Der Akku ist bei Makita kompatibel und kann von anderen Makita-Geräten verwendet werden.
Zu beachten gilt in jedem Fall, dass der Roboter für die Industrie gedacht ist, auf herumfahrende Stapler muss daher ebenso besonders Acht gegeben werden, wie auf Mitarbeiter, die sich in einer Produktionshalle befinden. Mittels Arbeitsplatz Evaluierungen, sollte dies vor dem Einsatz des Roboters überprüft werden.
Das Fazit
Robotersauger haben sich längst in unserer vernetzten Gesellschaft etabliert und sind Bestandteil vieler Haushalte. Doch sind sie das auch im industriellen Gewerbe? Diese Frage kann man eindeutig mit Nein beantworten. Auch wenn Industrierobotersaugers ein tolles Feature sind und Prozesse vereinfachen, so sind sie noch nicht so weit. Herkömmliche Industriestaubsauger haben noch längst nicht ausgedient. Roboter bieten zwar Vorteile, jedoch sind sie für den kommerziellen Nutzen im industriellen Bereich noch nicht ganz ausgereift.
So ist der Schmutzbehälter zwar deutlich größer im Gegensatz zu häuslichen Modellen, jedoch immer noch wesentlich kleiner als manuelle Staubsauger. Auch als Nasssauger ist der Roboter nicht geeignet. Hinzu kommt, dass der Roboter auf unebenen oder schwer zugänglichen Flächen, nicht eingesetzt werden kann. In Lagerhallen und produzierendem Gewerbe muss darauf geachtet werden, zu welchen Zeiten der Roboter läuft, stellt doch der ständig in Bewegung befindliche Roboter ein gefährliches Hindernis für Staplerfahrer und Mitarbeiter dar.
Die Anwendung der Industriestaubsaugerroboter hält sich im Gewerbe derzeit sehr in Grenzen. Der Bedarf in großem Ausmaß dürfte noch nicht gegeben sein. Dies spiegelt sich auch im Angebot wieder, da es derzeit ein einziges Produkt auf dem Markt gibt. Es gilt abzuwarten, wie sich der Markt entwickelt.
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